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Meerbusch Altenheime: Dürfen Senioren bleiben?

Meerbusch · Nachdem der Rhein-Kreis Neuss die beiden Altenheime in Strümp schließen wollte, zeichnet sich nun eine Lösung ab. Noch in dieser Woche wird vermutlich der Vertrag mit den neuen Betreibern unterschrieben.

 Die beiden Senioreneinrichtungen in Strümp werden aller Voraussicht nach doch nicht geschlossen.

Die beiden Senioreneinrichtungen in Strümp werden aller Voraussicht nach doch nicht geschlossen.

Foto: Andreas Endermann

Noch in dieser Woche wird der Rhein-Kreis Neuss sehr kurzfristig zu einer Pressekonferenz einladen. Beobachter gehen davon aus, dass die Verträge mit den neuen Betreibern der beiden in die Kritik geratenen Altenheime in Strümp noch in diesen Tagen unterschrieben werden. Damit dürfte so gut wie klar sein, dass die rund 100 Senioren in den beiden Einrichtungen wohnen bleiben können. Der Rhein-Kreis Neuss hatte aufgrund schwerer Mängel in der Pflege und Betreuung die Betriebserlaubnis für beide Heime untersagt. Bis zum 30. November hätten neue Plätze für die Bewohner gefunden sein müssen.

Neuer Betreiber des Seniorenwohnparks soll die Meridias GmbH sein. "Die Verhandlungen sind bislang sehr konstruktiv verlaufen", sagt Unternehmens-Sprecher Julius Brockman auf Anfrage der RP. Mit dem bisherigen Betreiber, der Marseille-Klinik AG seien in den vergangenen Wochen sehr "intensive und gute Gespräche" geführt worden, so Brockmann weiter. Auch vonseiten der Marseille-Kliniken gibt man sich durchaus zuversichtlich. "Wir haben vereinbart, dass wir noch nichts Konkretes sagen, aber Ende der Woche werden wir ein gutes Ergebnis haben", sagte Dieter Wopen. Vorstandsmitglied der Marseille-Kliniken AG.

Die Meridias GmbH ist nach eigenen Angaben ein "wachstumsorientiertes, privates und modernes Dienstleistungsunternehmen, das auf Senioren- und Pflegeeinrichtungen spezialisiert ist. Im Jahr 2010 übernahm Meridias ein Pflegeheim in Bochum — offenbar unter ähnlichen Umständen wie nun in Meerbusch. "Die Belegungsquote konnte in den vergangenen Jahren von 70 auf nun 99 Prozent gesteigert werden", sagte Unternehmenssprecher Brockmann. Damit sei das Altenheim wieder wirtschaftlich zu betreiben. Die Benotung des medizinischen Dienstes der Krankenkassen verbesserte sich von 3,0 auf nunmehr 1,2. Allerdings seien in Bochum auch Modernisierungen notwendig gewesen, weil es das Gebäude in die Jahre gekommen war. Das ist in Meerbusch nicht nötig, die beiden Pflegeheime in Strümp sind erst im Jahr 2008 neu erbaut worden.

Die benachbarte Einrichtung Medina soll von der der Parkklinik GmbH, ein Unternehmen der Medigreif-Gruppe übernommen werden. Die möglichen künftigen Betreiber hatten bereits im Vorfeld erklärt, das vorhandene Personal in den beiden Heimen zu 100 Prozent zu übernehmen. So sei gewährleistet, dass die Bewohner weiterhin von ihrem vertrauten Pflegepersonal betreut werden.

Der Kreis hatte immer wieder betont, die Heime nicht schließen zu wollen, sondern die Pflegemängel zu unterbinden. Doch trotz mehr als 30 Besuchen der Heimaufsicht sowie einigen Sonderkontrollen des Medizinischen Dienstes war die Pflege der Bewohner offenbar immer noch mangelhaft. So sollen etwa Patienten, die an Diabetes litten, nicht ausreichend mit Insulin versorgt worden sein. In beiden Heimen gab es häufige Personalwechsel auch in der Heim- und Pflegedienstleitung.

(RP)
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