Meerbusch Aufs Kreuz gelegt

Meerbusch · Der Budoclub Taifun sieht sich bei der Verteilung der Hallenzeiten stark benachteiligt und wirft dem Verantwortlichen, Marcus Hesse, vor, den Verein in die Knie zwingen zu wollen.

Eigentlich wird Judo auf blauen Matten in Sporthallen betrieben. Derzeit hat sich der Zweikampf eher auf einen grünen Tisch verlagert. Mit verbalen Wurf- und Falltechniken sowie Haltegriffen ringen die Kontrahenten um mehr Hallenzeiten in Büderich für den Trainings- und Wettkampfbetrieb. Quasi zwischen die Parteien ist dabei der ehrenamtliche Hallenkoordinator Marcus Hesse geraten. Von Skandal, fehlender Neutralität, Machenschaften, zu Boden treten und Ausspielen von Macht ist die Rede.

Zum Hintergrund: Im Herbst des vergangenen Jahres kehrten rund 200 Judoka ihrem Stammverein TuRa Büderich den Rücken und gründeten den Budoclub Taifun Büderich. Zurück blieben rund 70 Sportler – davon viele Inaktive. Ein "offenkundiges Zerwürfnis" zwischen Vorstand und Judoka war als Ursache für die Unzufriedenheit ausgemacht worden.

Inzwischen hat der Budoclub Taifun eine gute Entwicklung genommen, wurde sogar vom deutschen Zentralverband zertifiziert und für sein professionelles Training, die offiziell anerkannten Gürtelprüfungen und vielfältige Aktionen ausgezeichnet. Doch nun sehen die Verantwortlichen um den Vorsitzenden Max Goronz den Fortbestand des jungen Vereins in Gefahr. Ursache für diese drastische Einschätzung ist der neue Belegungsplan für die städtischen Sporthallen in Büderich. Demnach hat der Budoclub Taifun nur acht Übungsstunden wöchentlich in einer kleinen Gymnastikhalle am Mataré-Gymnasium. Der viel kleineren Abteilung von TuRa Büderich seien hingegen 72 Stunden zuerkannt worden, die für den Sportbetrieb mit 1335 Aktiven ausreichten, bemängelt Goronz. Seit Monaten laufe der Vorsitzende Marcus Hesse hinterher, um mit ihm in Kontakt zu kommen, berichtet Thomas Fischer, Trainer im Budoclub.

Für Hesse stellt sich die Situation genau umgekehrt dar. Er habe seit langer Zeit nichts von Taifun gehört, und es lägen ihm auch keine Anträge auf zusätzliche Hallenzeiten vor. Im Übrigen beklagt er den Stil der Auseinandersetzung und weist darauf hin, dass der nun vorliegende Plan identisch mit dem aus dem Vorjahr – weil nur vorläufig – sei. Er warte – wie die Sportler auch – darauf, dass die Sanierungsarbeiten in den beiden Hallen am Weißenberger Weg an der Gesamtschule endlich abgeschlossen würden und dann wieder für eine Belegung eingeplant werden könnten. Ende April soll es soweit sein. Dann könnte ein aktueller Plan erarbeitet werden, der alle Vereine gerecht berücksichtige, erklärt Hesse im RP-Gespräch. Er habe Taifun den kommenden Dienstag und Mittwoch angeboten, um die offensichtlichen Kommunikationsprobleme und Missverständnisse aus der Welt zu schaffen..

(RP)
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