Meerbusch Aus der Traum vom DFB-Pokal

Meerbusch · Mit 0:5 verliert der TuS Bösinghoven gegen Rot-Weiß Oberhausen und scheitert im Halbfinale der Niederrheinliga.

TuS Bösinghoven - Rot-Weiß Oberhausen 0:5
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TuS Bösinghoven - Rot-Weiß Oberhausen 0:5

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Bis zur 12. Spielminute durften die Bösinghovener noch träumen. Von einem Spiel gegen Bayern-München in der Esprit-Arena in der ersten Runde des DFB-Pokals zum Beispiel. Oder gegen Schalke 04, oder gegen Borussia Dortmund. Na gut, im Notfall hätte es auch Fortuna Düsseldorf getan. Und von mehr als 100 000 Euro Zusatzeinnahmen durch Fernsehgelder. Hauptsache erste Runde des DFB-Pokals.

Doch dann pfiff der Schiedsrichter die erste Ecke für Oberhausen. Ralf Schneider nimmt die Pille an, zieht an der Strafraumgrenze ab und hämmert den Ball in den Kasten. Es steht 1:0 für Oberhausen. Der Anfang vom Ende. Zwar hatte kurz darauf Bekim Kastrati noch fast alleine vor dem Tor das 1:1 so gut wie sicher auf dem Fuß. Doch wirklich gefährlich konnten die Schwarz-Gelben dem Gegner in den nächsten 80 Spielminuten nicht mehr werden.

Der Klassenunterschied — in der Regionalliga West steht Oberhausen aktuell auf dem achten Platz — war von Minute zu Minute deutlicher zu spüren. Die Angriffe der Bösinghovener oft viel zu harmlos, technisch nicht ganz ausgereift. Die Defensive: An diesem Abend eher mangelhaft als ausreichend. Das 0:3, ein unnötiges Eigentor von Galster. Irgendwann reichte auch die Kraft nicht mehr. Doch gekämpft haben die Schwarz-Gelben. Trainer Carsten Baumann an der Seitenlinie hat seine Mannschaft nie aufgegeben, immer wieder lautstark von der Seitenlinie angefeuert.

Wenn es sein musste, beschwerte sich Baumann auch über die Entscheidungen des Schiedsrichters, der viel zu oft für Oberhausen pfiff. Seiner Ansicht nach. Das 0:5 am Ende fiel etwas zu hoch aus, den Ehrentreffer hätten man dem TuS durchaus gegönnt. Ein Lichtblick: die vielen Glanzparaden von Ex-Fortuna Düsseldorf Torwart Patrik Spenger, der den verletzten Iwersen ersetzt. Und am Rande? Die Oberhausener Fans — zahlreich und friedlich am Spielfeldrand erschienen — waren in bester Laune.

Die Auswärtsfahrt hatte sich gelohnt. Einen überdachten Sitzplatz? Eine Anzeigetafel? Überhaupt einen Sitzplatz hatte keiner von Ihnen vermisst. So was gibt es den unteren Ligen eben nicht. Die Fans des TuS nahmen die Niederlage nach dem Spiel gelassen."War nicht anders zu erwarten" — oder — "Hauptsache, wir schaffen den Klassenerhalt in der Liga noch", lauteten die Kommentare der Anhänger nach dem Spiel. Am Montag hat die Schwarz-Gelben die Liga wieder, dann geht es zum Auswärtsspiel nach Hamborn. Jeder Punkt gegen den Abstieg zählt jetzt. Die Hamborner stehen auf dem letzten Platz der Oberliga-Niederrhein.

Ein Sieg ist eigentlich Pflicht. Geträumt werden von großen Pokal-Spielen und Wundern darf dann erst wieder im nächsten Jahr. Qualifizieren kann man sich ja. Theoretisch zumindest. Und dann wieder von vorne träumen.

(RP/rl/EW)
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