Meerbusch Aus für Gerretz-Schule?

Meerbusch · 514 Schüler besuchen derzeit drei Grundschulen in Osterath. Die Zahlen werden laut Schulentwicklungsplan weiter sinken. Das heißt, eine Schule muss geschlossen werden. Die Verwaltung hat einen Lösungsvorschlag erarbeitet.

 Schule mit Charme: Der erste Gebäudeteil mit vier Klassenräumen wurde in den Jahren 1902 bis 1904 erbaut. Der Bau wurde mehrfach erweitert. Eine weitere Aufstockung der Räume wäre teuer.

Schule mit Charme: Der erste Gebäudeteil mit vier Klassenräumen wurde in den Jahren 1902 bis 1904 erbaut. Der Bau wurde mehrfach erweitert. Eine weitere Aufstockung der Räume wäre teuer.

Foto: Ulli Dackweiler

Unerwartet kommt der Vorschlag der Verwaltung nicht. Die Schülerzahlen in Meerbusch, wie auch in anderen Kommunen, sind rückläufig. In Meerbusch zeigt sich diese Entwicklung am deutlichsten in Osterath. Dort sind die Zahlen mit 48 Prozent am drastischsten gesunken — bei drei Grundschulen. Jetzt steht die Katholische Barbara-Gerretz-Schule zur Disposition. Ende Januar soll der nichtöffentliche Arbeitskreis Schule beraten, ob die konfessionsgebundene Schule sukzessive bis zum Schuljahresende 2014/15 aufgelöst wird. Danach müsste der Schulausschuss entscheiden.

"Wer jetzt sein Kind für das kommende Schuljahr angemeldet, muss sich keine Sorgen machen, dass es die Grundschulzeit bei uns nicht zu Ende machen kann", sagt Schulleiter Ferdinand Sonnen (63). Er leitet die Schule seit 25 Jahren, hat mit 106 Kindern angefangen und die Schülerzahl auf aktuell rund 200 wachsen sehen. "Wir sind gemessen an den Schülerzahlen die stärkste Schule in Osterath", so Sonnen.

Aber es fehlt der Raum. Zwei Drittel der Schüler würden den Ganztag besuchen. "Doch dafür fehlt der Platz", sagt er. Diesen herzustellen sei teurer als eine Neuorganisation.

Heerich-Schule stärken

Das sind auch die Argumente der Verwaltung. Sie überlegt gleichzeitig, die Erwin-Heerich-Schule in Bovert als kleinste Schule, zu stärken, so dass dort künftig zwei Eingangsklassen gebildet werden sollen. Die Eichendorff-Schule soll dann auf zwei Eingangsklassen begrenzt werden. Bei insgesamt erwarteten 100 Anmeldungen (hochgerechnet) würden auch vier Klassen für die i-Dötze reichen, so das Rechenspiel. Bei dieser Lösung würden die Schulanfänger auf beiden Seiten der Bahnlinie, die Osterath trennt, berücksichtigt.

Das gefällt besonders der katholischen Gemeinde in Osterath nicht. Pfarrer Norbert Viertel hat sich in einem Brief an Dezernentin Angelika Mielke-Westerlage bereits dafür eingesetzt, den Schulstandort für die katholischen Familien in Osterath zu erhalten.

"Das Engagement der Kirche im Bereich der Kindertagesstätten ist nicht zuletzt auch dem Bildungsnetzwerk Kita-Grundschule zuzuschreiben", heißt es in dem Brief. Viertel bittet darum, an der Barbara-Gerretz-Grundschule mehr Räume für die Ganztagsbetreuung einzurichten.

Aus Sicht der Verwaltung würde sich das jedoch nicht rechnen. Der Sanierungsaufwand ist mit über eine Million Euro hoch. Darüber hinaus verfügt die Barbarra-Gerretz-Schule im Gegensatz zu den anderen beiden in nur geringem Maß über die Möglichkeiten, zu erweitern.

(RP/anch)
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