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Meerbusch Bad: Neubau oder Sanierung?

Meerbusch · Die Politik steht vor einer millionenschweren Entscheidung: Eine Sanierung des maroden Büdericher Hallenbads würde laut Gutachter 5,1 Millionen Euro kosten, ein vergleichbarer Neubau 9,7 Millionen.

 24-Stunden-Schwimmen im Hallenbad an der Friedenstraße. Meerbuschs einziges Schwimmbad zählt jährlich rund 100 000 Badegäste. Die Stadt subventioniert jeden Badbesuch rein rechnerisch mit 5,74 Euro.

24-Stunden-Schwimmen im Hallenbad an der Friedenstraße. Meerbuschs einziges Schwimmbad zählt jährlich rund 100 000 Badegäste. Die Stadt subventioniert jeden Badbesuch rein rechnerisch mit 5,74 Euro.

Foto: Archiv

Eines steht fest: Der Erhalt des Büdericher Hallenbads wird teuer. Meerbuschs einziges öffentliches Schwimmbad ist mittlerweile derart marode, dass es mit einzelnen Reparaturen nicht mehr getan ist. Auf Bitte der Politik hat nun Kurt Pelzer von der Deutschen Gesellschaft für das Bäderwesen die Alternativen Kernsanierung und Neubau verglichen. Der Experte gab keine eindeutige Empfehlung ab. Er machte aber deutlich, dass seine Präferenzen bei der umfassenden Sanierung liegen.

Ist-Zustand Das 1966 eröffnete und 1985 erweiterte Bad ist ein Energieverschwender: Der Verbrauch der Heizung liegt um 123 Prozent über Vergleichszahlen, die für neue Schwimmbäder vorgeschrieben sind. Pelzer: "ein dramatisch schlechter Wert". Grund ist vor allem eine unzureichende Dämmung von Wänden, Decke und Fenstern. Die Technik bezeichnet der Gutachter als "historisch". Sie stammt weitgehend noch von 1966. Ein Wasserbehälter im Keller muss sogar gestützt werden, damit er nicht aufbricht. Bei modernen Bädern wird das Wasser ausgetauscht, indem es über eine Rinne am Beckenrand fließt und gereinigt wieder ins Becken gepumpt wird. Im Büdericher Bad fließen nur 30 Prozent über eine Rinne ab, 70 Prozent werden unterhalb der Wasserlinie abgepumpt. Folge laut Pelzer: "An der Wasseroberfläche kann sich Schmutz halten". Problematisch seien die Geländer des Sprungturms. Wenn dort etwas passiere, müssten die Bad-Betreiber mit strafrechtlichen Folgen rechnen. Begegnen könne man dem nur durch verstärkte Aufsicht.

Neubau Der energieeffiziente Neubau der Schwimmhalle in ihrer heutigen Größe (also mit fünf-Meter-Sprungturm und bis zu 3,80 Meter tiefem 25-Meter-Sportbecken) kostet laut Pelzer 8,5 Millionen Euro. Für das Lehrschwimmbecken werden weitere 1,2 Millionen Euro fällig. Zusammen 9,74 Millionen. Würde man bei der Größe des Bades Abstriche machen, würde der Preis natürlich sinken. Hinzu kämen noch Abrisskosten von 250 000 bis zu einer Million Euro. Der Neubau würde etwa anderthalb Jahre dauern und hätte eine Lebensdauer von 40 bis 70 Jahren.

Sanierung Im Fall einer Kernsanierung würden 1,75 Millionen Euro in bauliche Veränderungen (bessere Dämmung, neue Wasserspeicher, neue Garderoben) fließen. Hinzu kommen 856 000 Euro für Baunebenkosten (etwa Architektenhonorar, Fliesenleger- und Malerarbeiten). 82 Prozent der Technik müssten komplett ersetzt werden, was mit 2,53 Millionen Euro zu Buche schlagen würde. Insgesamt würde die Kernsanierung 5,14 Mio Euro teuer werden. Erfahrungsgemäß könnten die Kosten auch bei der Sanierung noch ansteigen. Während der laufenden Arbeiten wäre etwa ein Jahr lang kein Badebetrieb möglich. Entscheiden muss nun die Politik. Kommentar

(RP/jt)
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