Meerbusch Behörde kritisiert Umbau

Meerbusch · Die Untere Landschaftsbehörde der Stadt Krefeld kritisiert den vom Land geplanten Ausbau der Raststätte Geismühle an der A 57. Die geplante Verlagerung rage nah an das Naturschutzgebiet "Latumer Bruch" heran. Das könnte den Ausbau weiter verzögern.

 Hinter den Bäumen an der Raststätte Geismühle (hier die östliche Seite) beginnt der Acker. Bisher liegt das Naturschutzgebiet "Latumer Bruch" rund einen Kilometer von der Raststätte entfernt. Teile der Ackerfläche werden durch den Umbau der Raststätte versiegelt.

Hinter den Bäumen an der Raststätte Geismühle (hier die östliche Seite) beginnt der Acker. Bisher liegt das Naturschutzgebiet "Latumer Bruch" rund einen Kilometer von der Raststätte entfernt. Teile der Ackerfläche werden durch den Umbau der Raststätte versiegelt.

Foto: Lothar Strücken

krefeld/bösinghoven Der Ausbau der Raststätte Geismühle auf östlicher Seite in Richtung des Naturschutzgebietes "Latumer Bruch" droht die Entwicklung von Flora und Fauna erheblich zu beeinträchtigen. Das geht aus einer Stellungnahme der Krefelder Stadtverwaltung an den Landesbetrieb Straßenbau hervor: "Das Bauvorhaben nimmt wesentlichen Einfluss auf das Landschaftsschutzgebiet. So sind beispielsweise die festgelegten Entwicklungsziele bzw. Entwicklungs- und Pflegemaßnahmen nicht zu halten. Der Eingriff in die Natur ist sehr groß", heißt es in dem Schreiben, das unserer Zeitung jetzt vorliegt.

Im Rahmen der Bauplanung werden die umliegenden Kommunen um Stellungnahmen gebeten, die in die Landesplanung mit einfließen. Ursprünglich sollte der Ausbau der Raststätte bereits 2010 starten, zwischenzeitlich war mit einem Baubeginn 2014 gerechnet worden. Die neue Stellungnahme der Stadtverwaltung könnte den Ausbau nun weiter verzögern.

200 neue Parkplätze

Die Planung wird das Landschaftsbild östlich von Krefeld-Oppum gravierend verändern: Im Zuge des Umbaus der A 57 soll auch die Raststätte Geismühle, die bisher noch auf beiden Seiten der Autobahn liegt, umgebaut werden. Auf der westlichen Seite (Bösinghoven, Richtung Oppum) wird künftig nur noch Tanken möglich sein, der Parkplatz wird dort aufgegeben. Stattdessen wird auf der östlichen Seite in Fahrtrichtung Moers eine größere Parkfläche geschaffen, die weit in die bisherige Ackerfläche "Ossumer Feld" hineinragt. Bisher können dort nur 100 Autos und 65 Busse parken, künftig sollen dort 200 Autos und 156 Busse oder Lkw parken können – dies bedeutet eine Steigerung von 200 Plätzen.

Die Untere Landschaftsbehörde der Stadt Krefeld kritisiert auch, dass die frei werdende Fläche auf der Westseite trotz Rückbaus kaum als Naturraum zur Verfügung stehen könne. Es sei zu erwarten, dass die rückgebauten Flächen der Restanlage Wohn- und Gewerbezwecken zugeführt werden.

Weitere Stellungnahmen haben aus Krefeld die Untere Denkmalbehörde, die Untere Wasserbehörde und die Krefelder Feuerwehr eingereicht. Auch die Mühlenspechte haben vor Beeinträchtigungen für die Geismühle gewarnt.

Keine Stellungnahme

Die Stadt Meerbusch ist in diesem Punkt nicht gehört worden und wird auch keine Stellungnahme abgeben, teilte Presssprecher Michael Gorgs gestern mit. "Es geht nur um Krefelder Flächen." Im Vorfeld der Planungen hat der Rat der Stadt Meerbusch jedoch gefordert, für ausreichenden Lärmschutz zu sorgen, damit die Bevölkerung in Ossum-Bösinghoven nicht noch stärker belastet wird.

(RP)
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