Meerbusch Bistum steht hinter Pastoralteam

Meerbusch · Nach Querelen in Hildegundis von Meer hat der Domkapitular jetzt in einem Brief an die Gemeindemitglieder dem Pastoralteam um Pfarrer Viertel den Rücken gestärkt. "Die ergriffenen Maßnahmen sind notwendig", schreibt er.

 Bischof Heinrich Mussinghoff sieht die von zahlreichen Gläubigen vermisste Transparenz in der Hildegundis-Pfarrei "durchaus gegeben".

Bischof Heinrich Mussinghoff sieht die von zahlreichen Gläubigen vermisste Transparenz in der Hildegundis-Pfarrei "durchaus gegeben".

Foto: Bistum

Die Gemeindemitglieder der Pfarrei Hildegundis von Meer haben an diesem Wochenende außergewöhnliche Gottesdienste erlebt. Denn während der heiligen Messen erfuhren sie von einem Brief des Domkapitulars, der an sie gerichtet ist. Mit dem Schreiben nimmt das Bistum erstmals offiziell Stellung zu den Querelen in der Hildegundis-Pfarrei.

Zahlreiche Ehrenamtler hatten nach dem Zusammengehen der einzelnen Pfarrgemeinden öffentlich scharfe Kritik an Entscheidungen des Pastoralteams geübt und dem Pfarrgemeinderatsvorsitzenden vorgeworfen, Vorschläge bereits im Keim erstickt zu haben. Der wies diese Darstellung als "an Verleumdung grenzend" zurück und forderte per Einschreiben, die Vorwürfe zurückzunehmen oder zu konkretisieren.

"Transparenz durchaus gegeben"

In seinem Schreiben stärkt Domkapitular Heiner Schmitz, Leiter der Hauptabteilung Pastoralpersonal, nun klar dem Pastoralteam den Rücken. Bischof Heinrich Mussinghoff und er hätten festgestellt, dass "die von Pfarrer Viertel, dem Pastoralteam, dem Pfarrgemeinderat und dem Kirchenvorstand ergriffenen Maßnahmen im Sinne des Bistums Aachen notwendig und folgerichtig sind für einen guten Weg in die Zukunft der Pfarrei Hildegundis von Meer". Pfarrer Viertel habe sich dieser umfassenden Aufgabe gewissenhaft und zielgerichtet gestellt.

Weiter heißt es in dem Brief, Pastoralteam, Pfarrgemeinderat und Kirchenvorstand seien in alle wichtigen Beratungen und Entscheidungen mit einbezogen. Um die Anliegen aller Pfarrangehörigen zu hören, habe der Pfarrgemeinderat im vergangenen Jahr eine Befragung der Pfarrangehörigen durchgeführt und eine Pfarrversammlung abgehalten. Dadurch seien aus Sicht von Bischof Heinrich Mussinghoff und Domkapitular Schmitz der Dialog und die Transparenz durchaus gegeben, auch wenn nicht allen Anliegen dabei stattgegeben werden könne.

Der Bischof und Domkapitular Schmitz seien besorgt über diese Art der Auseinandersetzung, heißt es in dem Brief. Es sei ihnen bewusst, dass über die in den vergangenen Jahren vom Bistum Aachen veranlassten Strukturveränderungen in kurzer Zeit sehr einschneidende Neuregelungen für die Gemeinschaft der Gemeinden Meerbusch nötig gewesen waren. Schmitz äußert auch im Namen des Bischofs Verständnis für alle, die sich in diese neue Situation hineinfinden müssten und sich in den nun errichteten neuen Strukturen noch fremd fühlten.

Gleichzeitig nahm der Domkapitular in seinem Brief die engagierten Gläubigen in den Blick, die sich der neuen Situation positiv stellten und durch ihre Mitarbeit im Pfarrgemeinderat, im Kirchenvorstand und bei vielen anderen ehrenamtlichen Aufgaben unter den neuen Bedingungen gute und kreative Arbeit leisteten.

Schmitz: "Dies gilt gleichermaßen für Pfarrer Norbert Viertel und die anderen Mitglieder des Pastoralteams, die sehr schwierige und komplexe Aufgaben zu meistern hatten und auch in der Zukunft stark gefordert sein werden." Neue große Veränderungen brächten schmerzliche Einschnitte, die manchmal nur schwer zu vermitteln seien. Schmitz beendete seinen Brief mit der Bitte an alle Pfarrangehörigen, in dieser Situation eher das Gemeinsame zu sehen und zu fördern als das Trennende, Verdächtigungen und Unterstellungen zu unterlassen und jedem der Beteiligten zuzugestehen, dass er und sie in bester Absicht handele.

(RP/ila)
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