Meerbusch Böhlersiedlung ist verkauft

Meerbusch · Zum 1. Januar wird die GWH Wohnungsgesellschaft aus Kassel die ehemalige Böhler-Werkssiedlung übernehmen. Das teilte Stefan Bürger, Leiter der GWH Kassel am Mittwoch mit.

 Die alte Werkssiedlung ist verkauft. Zum 1. Januar wird die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Kassel Eigentümer. Sie will die Siedlung langsam und vorsichtig entwickeln.

Die alte Werkssiedlung ist verkauft. Zum 1. Januar wird die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Kassel Eigentümer. Sie will die Siedlung langsam und vorsichtig entwickeln.

Foto: boris Schmidt

Der millionenschwere Deal ist perfekt: Die Corpus Sireo hat — wie in der Rheinischen Post bereits angekündigt — an die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Kassel (GWH) verkauft. Zum 1. Januar bekommen die Mieter von 768 Wohnungen in der Böhlersiedlung Büderich einen neuen Vermieter.

Gesetzeslage ist eindeutig

"Wir werden alle vertraglichen Verpflichtungen 1:1 übernehmen", versichert Stefan Bürger, Leiter der GWH Kassel, in dem Wissen, dass Wechsel immer Unruhe in eine Siedlung bringen. Die Verpflichtung gelte auch für die Sozialcharta, die niedrige Mieten (bis 2021) und lebenslanges Wohnrecht für ehemalige Böhlermitarbeiter festschreibt, sagt er. "Die Gesetzeslage ist eindeutig", bekräftigt Bürger. Darüber hinaus sei die GWH eine gemeinnützige Gesellschaft, die viel Erfahrung in der Betreuung von Wohnsiedlungen habe. "Luxusmodernisierungen wird es mit uns nicht geben", so Bürger.

Er hat bereits eine genaue Vorstellung, wie er sich der Siedlung nähern will. "Wir werden erst einmal analysieren, was notwendig ist", so der Leiter der GWH Kassel. Dazu würden die Mieter gefragt. Auch die baulichen Erfordernisse würden noch einmal genau geprüft.

Nach Abschluss der Analyse will er alle Beteiligten an einen Tisch holen und einen Fahrplan für die nächste Zeit aufstellen. "Wir werden uns sicherlich auch mit dem Thema Energie beschäftigen müssen", sagt Bürger, will dieses — möglicherweise teure Thema — aber mit Fingerspitzengefühl angehen. Auch mit den vor Ort aktiven Vereinen und Verbänden will er sich an einen Tisch setzen.

Die GWH kauft bevorzugt Siedlungen. "Da liegt die Gestaltungskraft in einer Hand, und man muss nicht mit vielen verschiedenen Eigentümern verhandeln", so Bürger. "Das ist kein Flickenteppich." Künftig soll ein Mitarbeiter vor Ort die Kunden- und Siedlungsbetreuung aufbauen. Es soll Hausmeister geben, die in der Siedlung wohnen. ebenso wie Immobilienkaufleute und Architekten.

Bernhard Rieksmeier, Managing Director bei Corpus Sireo, ist zufrieden mit dem Abschluss. "Mit der GWH als langfristigen Bestandshalter haben wir den bestmöglichen Investor für die Böhlersiedlung gefunden", sagt Rieksmeier, der schon länger einen Käufer für die Siedlung gesucht hatte.

Im Dezember 2006 hat Corpus Sireo die Böhlersiedlung vom Gerling-Konzern gekauft. Seither liefen die Gespräche mit der Stadt Meerbusch über die Zukunft der Siedlung. Erste Verkaufsabsichten waren gescheitert, nicht zuletzt, weil die Stadt die grüne Siedlung in ihrer Struktur gern erhalten will. Ein Bebauungsplan ist in Arbeit.

Ob Corpus Sireo den im Februar angegebenen Kaufpreis von 30 Millionen erhalten hat, wollte gestern niemand bestätigen.

(RP)
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