Meerbusch Böhlersiedlung wird "Rheineck"

Meerbusch · Die Böhlersiedlung steht vor einer Umbenennung: Der neue Eigentümer möchte sie zum Quartier Rheineck machen. Politik begrüßt die Neubau-Pläne weitgehend. Diskutiert wird über die Zukunft der Kita Sonnengarten.

 Auf der heutigen Garagenhof-Fläche Am Kirchendriesch könnten Wohnhaus und Tiefgarage entstehen.

Auf der heutigen Garagenhof-Fläche Am Kirchendriesch könnten Wohnhaus und Tiefgarage entstehen.

Foto: GWH

110 neue, barrierefreie Wohnungen in sechs Gebäuden, 220 zusätzliche Parkplätze, ein grünes Parkband quer durch den Ortsteil und ein hochmoderner Kita-Neubau: Die Wohnungsgesellschaft GWH hat große Pläne für die Böhlersiedlung. Am Ende soll aus dem einstigen Arbeiter-Quartier der Ortsteil "Rheinblick" werden. Die alten Häuser, die den Charakter der Siedlung ausmachen, bleiben erhalten. Sie werden aber um moderne Gebäude ergänzt. GWH-Geschäftsstellenleiter Stefan Bürger griff zur Verdeutlichung zu einem Bild aus der Automobilwelt: "Wir schrauben an den alten Golf einen neuen Kotflügel – das tut ihm schon mal gut".

 Die neue Kita Sonnengarten soll neben dem Böhlerhof zweites Zentrum der Siedlung werden. Dieses Bild zeigt den möglichen Standort Laacher Weg.

Die neue Kita Sonnengarten soll neben dem Böhlerhof zweites Zentrum der Siedlung werden. Dieses Bild zeigt den möglichen Standort Laacher Weg.

Foto: GWA

Die Politik nahm das "ganzheitliche Konzept" der GWH bei einer Sondersitzung im Mataré-Gymnasium trotz kleinerer Unstimmigkeiten äußerst wohlwollend zur Kenntnis. Hauptstreitpunkt ist der künftige Standort der Kita Sonnengarten. Ein Großteil der Politiker hätte lieber einen Neubau an alter Stelle oder – so SPD-Ratsfrau Nicole Niederdellmann-Siemes – auf einem Grundstück an der Ecke Römerstraße/Kapittelsbusch. Die GWH möchte einen Neubau am Laacher Weg vor den Wohnhochhäusern. Dann würde die Fläche am Sonnengarten für die Wohnbebauung frei. GWH-Experte Bürger machte jedoch deutlich, dass es keinerlei Junktim zwischen Kita-Standort, den Neubau-Plänen und den laufenden Wohnungs-Sanierungen gebe (die GWH hat bereits mehr als 50 Wohnungen saniert). Bürger: "Wir machen weiter, auch wenn keine einzige Wohnung gebaut wird". Er unterstrich, dass es um einen mehrjährigen Stufenplan gehe. Stadt und GWH sollten einen städtebaulichen Vertrag schließen, um die Ziele zu fixieren.

Aus der Politik erntete die GWH einmütige Anerkennung: CDU-Chef Werner Damblon: "Was die GWH vorgestellt hat, ist sehr beeindruckend, besonders der ganzheitliche Blick. Unser Gesamteindruck ist positiv". Nicole Niederdellmann Siemes (SPD) zeigte sich "positiv überrascht, wie intensiv das Thema von der GWH behandelt wird". Klaus Rettig (FDP) lobt: "Die Verdichtung erhält den Charakter der Siedlung". Die Idee einer Umbenennung macht ihm allerdings "Bauchschmerzen. Der Begriff Böhlersiedlung hat schließlich Geschichte". Grünen-Fraktionschef Jürgen Peters sprach von einer "sehr positiven Gesamtbetrachtung". Allerdings störe die Grünen der "kompakte Klotz", den die GWH an Römerstraße/Ecke Laacher Weg plant. Parteifreund Marco Becker ergänzt: "Super, dass jetzt jemand die Ärmel hochkrempelt und anpackt". Die UWG schloss sich den lobenden Worten an.

(RP)
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