Meerbusch Brandstifter verbreiten Angst

Meerbusch · Die Freiwillige Feuerwehr Meerbusch legt den Bericht für das erste Halbjahr vor: Die Zahl der Einsätze ist im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Feuerteufel bleibt bislang unentdeckt.

Die Anforderungen an die rund 250 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Meerbusch und an die 17 Hauptamtlichen würden immer höher, bilanziert Sprecher Frank Mohr. "Gefahren bei Wohnungsbränden und die Begleiterscheinungen bei schweren Verkehrsunfällen fordern regelmäßig den Einsatz von qualifiziertem Personal und gutem Material", erklärt Mohr in seinem Halbjahresbericht, den er gestern vorlegte.

Demnach hat sich die Zahl der Einsätze auf 229 in den ersten sechs Monaten des Jahres verringert. Rein statistisch betrachtet rücken die Löschzüge und -gruppen jeden zweiten Tag für technische Hilfeleistungen und jeden dritten Tag für Löscharbeiten aus. "Erfreulich bleibt festzuhalten, dass Meerbusch von kräftigen Stürmen und starken Regenfällen verschont geblieben ist", sagt Mohr. Das war in den vergangenen Jahren durchaus anders: Hagel, der das Glas in Gewächshäusern durchschlagen hat, Regen, der den Tunnel zur Flughafenbrücke überflutet hat, und Stürme, die Bäume zum Umstürzen gebracht haben, hielten die Ehrenamtlichen in Atem.

Aktuell sind es — vermutlich mehrere — Brandstifter, die vor allem in Langst-Kierst (Papiercontainer) und in Osterath (Autos) ihr kriminelles Unwesen treiben. Die Serie von Pkw- und Carport-Bränden Mitte April in Osterath beschäftigte die Feuerwehr aus fast allen Stadtteilen. Nahezu parallel mussten sie Strahlrohre zu Brandbekämpfung an mehreren Autos einsetzen.

Eine brennende Sauna im März in Lank-Latum zählt bisher mit zu den längsten und personalintensivsten Bränden. Mehrere Stunden lang waren 65 Einsatzkräfte damit beschäftigt, die Flammen im Keller des Einfamilienhauses zu löschen. Erschwert wurden die Bemühungen durch die extreme Hitzeentwicklung und den pechschwarzen, gefährlichen Rauch. Nach Abschluss der Löscharbeiten war das Gebäude unbewohnbar. Glück im Unglück hatten die Bewohner — sie kamen mit einem Schrecken davon.

Rund 100 000 Euro Schaden verursachte ein Feuer in einem Wohnhaus in Bösinghoven Ende Juni. Eine Bewohnerin wurde mit dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht. Der Brand war in einer Zwischendecke entstanden und hatte Einrichtung und Inventar in mehreren Zimmern beschädigt.

In der Kategorie Technische Hilfe sind die meisten Alarmierungen auf Ölspuren und Verkehrsunfälle zurück zu führen. Alleine 20 Mal krachte es auf Meerbuschs Straßen oder den umliegenden Autobahnen so schlimm, dass die Feuerwehr ausrücken und an der Unfallstelle eingreifen musste. Besonders unfallträchtig ist die Kreisstraße zwischen Lank-Latum und Ossum-Bösinghoven, aber auch die zwischen Lank-Latum und Nierst sowie die Osterather Umgehungsstraße.

(RP)
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