Meerbusch Büderich huldigt dem König

Meerbusch · Mehrere tausend Besucher erlebten am gestrigen Pfingstmontag die traditionelle Königsparade auf der Dorfstraße. Über 1000 Schützen und 350 Musiker sorgten im Herzen Büderichs für einen tollen festlichen Rahmen.

Blaue Husaren, Grenadiere und Jäger – beim Anblick der in Reih und Glied marschierenden alten Schützenkameraden leuchten die Augen von Winfried Schulz-Doppmann. Mit Sehnsucht in der Stimme erinnert er sich an die guten alten Zeiten, als er selbst noch ein Teil der großen Büdericher Schützenfamilie war. "Wir hatten immer eine tolle Zeit, die Kameradschaft war hervorragend", erzählt der 81-Jährige. "Die Königsparade war für mich stets der Höhepunkt des Schützenfestes", sagt der Rentner. Deswegen ist er auch so froh, nach zwei Jahren Abstinenz noch einmal der großen Parade am Pfingstmontag beiwohnen zu können. "Ich wohne inzwischen in der Nähe meiner jüngeren Tochter in Westfalen und bin nur zu Besuch", so Schulz-Doppmann.

Nur vereinzelte Sonnenstrahlen

Schulz-Doppmann und tausende weiterer Besucher, die auf der Dorfstraße König Manfred I. die Ehre erweisen, kommen gestern in den Genuss klassischen Büdericher Brauchtums: Rund 1000 festlich uniformierte Schützen aus insgesamt sieben Zügen sowie 350 Musiker aus 16 verschiedenen Kapellen sorgen für einen der Königsparade ebenso angemessenen wie stimmungsvollen Rahmen. Einzig das Wetter ist für Büdericher Verhältnisse eher "schlecht": Anstelle der fast schon gewohnten hochsommerlichen Witterung, müssen sich die von Petrus verwöhnten St. Sebastianus-Schützen diesmal mit sehr vereinzelten Sonnenstrahlen zufrieden geben.

Besucher, denen der Ablauf nicht geläufig ist, werden von Moderator Christian Koxholt detailreich informiert. Heide Rumpertz und Freundin Ingeborg Schaafs brauchen solche Hilfestellungen nicht. Seit über 30 Jahren besuchen die beiden Büdericherinnen das Heimatfest. "Ich denke das Büdericher Schützenfest ist sehr aufwendig und eines der schönsten in der Region", findet Schaafs.

Während die beiden Freundinnen noch über den mit roten und weißen Rosen verzierten Königsthron diskutieren, hat entlang der Dorfstraße das gesamte Regiment Aufstellung bezogen. Nun ist es an Oberstleutnant Martin Bogie und Adjutant Claus Grotenbrug, alle sieben Züge genauestens zu inspizieren und hiernach General Herbert Richter zwecks Frontabnahme Meldung zu erstatten. Hoch zu Pferde traben Bogie und Grotenburg an den einzelnen Zügen vorbei. "Augen geradeaus, Gewehr über, zur Meldung an den General Augen geradeaus", lauten die Kommandos. "Melde Schützenregiment zur Frontabnahme angetreten", berichtet Bogie seinem General, der daraufhin seinerseits dem König Meldung macht. Nun endlich betritt Manfred I. zusammen mit Gattin Christa und dem gesamten Hofstaat die Bühne abseits des Rathauses.

Schwer behangen mit den silbernen Insignien der Macht winkt der Regent der Menge. Neben den vier Hofdamen und den Minister-Paaren haben sich auch einige Ehrengäste um Bürgermeister Dieter Spindler rund um den Thron eingefunden. Im Stechschritt ziehen nun die Kompanien vorbei, während die eingeschwenkten Musikzüge mit flotten Märschen und bekannteb Melodien für die richtige Stimmung sorgen.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort