Meerbusch Büderich sucht einen neuen Pfarrer

Meerbusch · 4900 Gemeindemitglieder betreut Pfarrer Wilfried Pahlke derzeit allein. Seitdem Pfarrerin Yvonne Brunk zum Juni dieses Jahres auf eine andere Stelle gewechselt ist, sind Arbeitstage mit zwölf bis 14 Stunden für den 52-Jährigen zur Routine geworden. "Einige Angebote können wir daher nur noch in abgespeckter Form bieten", sagt Pahlke. So könne er nur noch einmal im Monat statt vorher einmal pro Woche einen Gottesdienst für die Kindergartenkinder halten. Dies lag ohnehin im Arbeitsbereich der ehemaligen Kollegin. "Wir hatten uns die Bereiche aufgeteilt. Frau Brunk war zuständig für die Kindergartenkinder, Frauen und Erwachsenenbildung, ich für Schüler, Konfirmanden und Senioren", so Pahlke. Die Aufteilung möchte er in dieser Form auch beibehalten. "Das ist sehr gut gelaufen", sagt er zur Begründung.

 Pfarrer Wilfried Pahlke von der evangelischen Kirchengemeinde Büderich muss seit Juni allein Dienst tun. Das wird wohl auch noch viele Monate so bleiben. Das Bewerbungsverfahren befindet sich gerade in der zweiten Runde.

Pfarrer Wilfried Pahlke von der evangelischen Kirchengemeinde Büderich muss seit Juni allein Dienst tun. Das wird wohl auch noch viele Monate so bleiben. Das Bewerbungsverfahren befindet sich gerade in der zweiten Runde.

Foto: U.D.

Eine erste Stellenausschreibung gab es bereits im Juli. "Es haben sich vier Bewerber gemeldet, allerdings kam keiner für die Gemeinde infrage", sagt der Pfarrer. Denn für die Büdericher Stelle seien einschlägige Erfahrungen in dem künftigen Arbeitsbereich, beispielsweise mit kleinen Kindern, wichtig. Da das Besetzungrecht zunächst bei der Landeskirche liegt, genießen Pastoren im Wartestand und solche, die eine Pfarrstelle mit besonderem Auftrag innehaben, Vorrang. Tenor: Wer es schwerer hat, eine neue Stelle zu finden, soll zuerst in die Auswahl genommen werden. "Die Landeskirche hat eine Fürsorgepflicht und das ist auch richtig", sagt Pahlke.

Durch viele Formalitäten ziehen sich die Bewerbungsverfahren aber oft lange hin. Denn erst, wenn in den ersten beiden Ausschreibungsrunden kein passender Bewerber ermittelt werden kann, darf die Gemeinde selbst entscheiden. "Dann dürfen sich auch alle Pfarrerinnen und Pfarrer ohne Einschränkung bewerben", erläutert Pahlke. Zurzeit befindet sich das Verfahren in der zweiten Runde. Die Bewerbungsfrist für Pastoren mit Pfarrstellen mit besonderem Auftrag ist abgelaufen, in den kommenden Wochen werden sich die Bewerber vorstellen. Gibt es dann immer noch keine passende Besetzung, wird die Stelle im Januar noch einmal ausgeschrieben. Pahlke rechnet allerdings nicht damit, dass die Stelle vor Ostern besetzt sein wird. Vermutlich werde es bis zum Sommer dauern, bis ein neuer Kollege in Büderich seinen Dienst aufnehmen könne. "Der Bewerber müsste Probepredigten und Probeunterricht halten und sich offiziell vorstellen. Anschließend wird er in einem Wahlgottesdienst von den Presbytern gewählt", erklärt er das Verfahren. Nach dem Wahlgottesdienst sei noch eine dreiwöchige Einspruchsfrist abzuwarten. Erst im Anschluss könne ein neuer Pfarrer seinen Dienst antreten. Dass sich Bewerbungsverfahren bis zu einem Jahr hinziehen, kennt Pahlke auch aus anderen Gemeinden. "Frau Brunk ist zu ihrer jetzigen Stelle in Kerpen auch über die dritte Ausschreibung gekommen". Zudem soll der neue Pfarrer nach der Personalplanung des Kirchenkreises bis 2020 nur noch zur Hälfte in Büderich und ansonsten in einer anderen Region des Kirchenkreise tätig sein.

(RP/ac)
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