Meerbusch Büdericher Grundschüler lernen Golf

Meerbusch · Zehn Viertklässler der St.-Mauritius-Schule verbringen ihre Nachmittage auf dem Büdericher Golfplatz

 "Golfen ist so ähnlich wie Tennis, nur mit weniger Rennen und mehr Gefühl", findet der zehnjährige Maximilian Schäfer. Trainer Michael Wieland erklärt ihm das Putten; mit Erfolg: 26 Mal locht sein Schüler hintereinander ein.

"Golfen ist so ähnlich wie Tennis, nur mit weniger Rennen und mehr Gefühl", findet der zehnjährige Maximilian Schäfer. Trainer Michael Wieland erklärt ihm das Putten; mit Erfolg: 26 Mal locht sein Schüler hintereinander ein.

Foto: Ulli Dackweiler

Konzentriert bringt sich Nicolas in Position. Beide Füße stellt er parallel auf, den Schläger hält er fest in beiden Händen. Dann holt er Schwung und schlägt seinen Ball mit einem kräftigen Schlag ab. Ein paar Sekunden verharrt er so, den Schläger über die Schulter geschwungen und verfolgt seinen Ball mit den Augen. "85 Meter", stellt er zufrieden fest. Der Zehnjährige ist einer von elf Grundschülern der St.-Mauritius-Grundschule, die im Rahmen der Aktion "Abschlag Schule" beim Golfclub Büderich das Golfspielen lernen. Das Projekt haben der Deutsche Golf Verband und die Vereinigung clubfreier Golfspieler (VcG) 1999 ins Leben gerufen. Ziel ist es, Golf auch als Schulsport zu etablieren. Dazu erhalten teilnehmende Schulen eine Förderung von bis zu 2600 Euro. Davon wird der Unterricht bezahlt, sowie die An- und Abreise vom Golfclub, so dass das Training für die Kinder kostenlos ist.

Die Mauritius-Schüler lernen seit dem Frühjahr den Umgang mit dem Schläger. Einmal in der Woche trainieren sie beim Golfclub Meerbusch. Alle besitzen bereits das Golfabzeichen in Bronze für Kinder. Nicolas hat sogar schon die Platzreife. Durch ihn hat die ganze Familie mit dem Golfen angefangen. "Mein Papa hat auch schon die Platzreife, meine Mama aber noch nicht und meine kleine Schwester hat gerade erst mit dem Training angefangen", sagt der Zehnjährige. Ihm selbst macht der Sport so viel Spaß, dass er auch schon mehrere Golf-Camps in den Schulferien besucht hat. Auch die neunjährige Paula ist von dem Sport begeistert. "Es macht einfach alles Spaß daran", sagt sie. "Ich hatte das mal mit Omi und Opi in Kiel ausprobiert."Sie ist eines der wenigen Mädchen in der Gruppe. "Golf ist eher eine Jungensportart", hat Trainer Wieland festgestellt. Etwa 70 Prozent der Golfer seien Männer oder Jungen.

Beim Golf kommt es vor allem auf Konzentration und Koordination, aber auch auf ein gutes Ballgefühl an. Zuerst werden die kurzen Schläge geübt, das sogenannte Putten. Die Kinder stellen sich dazu auch im Viereck oder Dreieck auf. Golflehrer Michael Wieland erklärt, wie man das macht: "Jeder sucht sich ein Loch aus und macht einen großen Schritt davon weg. Von dort aus zielt ihr auf das Loch".

Die Schwierigkeit: Es zählen nur Treffer, die ohne Unterbrechung hintereinander eingelocht wurden. "Das sieht einfach aus, ist aber ganz schön schwierig", sagt Wieland. Besonders wichtig sind hierbei Konzentration und das richtige Gespür. Maximilian schafft sogar 26 Treffer. Die anderen Jungs können es kaum glauben und versuchen, ihn abzulenken: "Hatschi" und "Buh" rufen sie. Maximilian locht trotzdem jeden Ball ein.

Der Zehnjährige spielt neben Golf auch Fußball und Tennis. "Golfen ist so ähnlich wie Tennis, nur mit weniger Rennen und mehr Gefühl", sagt der Schüler.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort