Meerbusch Büdericher Zauberer im Guinnessbuch

Meerbusch · Die Frage, die ihm am häufigsten gestellt wird, ist die nach dem Geheimnis seiner Tricks. Denn Jean Olivier, mit bürgerlichem Namen Olivier Dezes, ist Zauberer – und auch noch ein richtig guter.

Die Frage, die ihm am häufigsten gestellt wird, ist die nach dem Geheimnis seiner Tricks. Denn Jean Olivier, mit bürgerlichem Namen Olivier Dezes, ist Zauberer — und auch noch ein richtig guter.

Doch verraten wird er die Kniffe nie. "Das ist unser Ehrenkodex", sagt der 27-Jährige. Gemeinsam mit 105 Kollegen seiner Zunft hat es der Büdericher nun sogar ins Guinnessbuch der Rekorde geschafft. In Tübingen knackten sie die Bestmarke aus Italien.

Dort waren vor zwei Jahren 62 Magier in einer Show aufgetreten. Begonnen hat für Jean Olivier, der sich als Zauberlehrling Magic Olli nannte, alles beim Geburtstag eines Onkels. "Da trat ein Zauberer auf — und ich war total fasziniert", sagt er. Einige Jahre später besorgte er sich weitere Utensilien, begann auf Familienfeiern und in der Nachbarschaft aufzutreten. "Später buchten mich immer mehr Fremde, weil ihre Kinder mich auf Festen gesehen hatten.

" So nutzte der Sohn einer Französin und eines Deutschen seine Leidenschaft, um sich sein Studium der Landschaftsarchitektur in Osnabrück zu finanzieren. In den kommenden Jahren soll der Aufstieg von Jean Olivier — wie er sich seit der Aufnahme in den Magischen Zirkel (Deutschlands größte Vereinigung von Zauberern) nennt — weitergehen. Außerhalb des Großraums Düsseldorf trat er in München und Berlin, Kopenhagen und Luxemburg auf, Anfang März zog er mit seinen Tricks Kunden auf der Cebit, der weltweit größten Messe für Informationstechnik, an den Stand seines Auftraggebers.

Von Kartentricks bis zu Varieté-Einlagen mit Musik (in dieser Disziplin wurde er 2011 mit seiner Partnerin Theresa Kriegler Dritter bei den Deutschen Meisterschaften) hat er nahezu alles im Repertoire. Und wenn nicht, dann übt er neue Nummern ein. "Ohne Fingerfertigkeit, Tricktechnik und Ablenkung geht es nicht", sagt er. Dabei filmt er sich aus sämtlichen Perspektiven, um bei der Analyse sicherzugehen, dass man seine Masche aus keinem Winkel sehen kann.

"Am liebsten sind mir Veranstaltungen mit großer Bühne, bei denen ich anschließend an die Tische gehen und den Gästen etwas vorzaubern kann", sagt er. Immer wieder versuchen Kinder wie Erwachsene aus der Nähe nämlich, ganz genau hinzuschauen und den Künstler zu entlarven. Aber es klappt nicht. Auch, weil er sich selbst bei Abenden im Freundeskreis, an denen er neue Kunststücke ausprobiert, an sein Credo hält.

"Sobald ich ein Bier getrunken habe, zaubere ich nicht mehr." Die Gefahr, mit den Täuschungen aufzufliegen, wäre zu groß. "Und ganz ehrlich: Als ich die Tricks gelernt habe, war ich enttäuscht, wie sie funktionieren." Das möchte er seinem Publikum ersparen. "Schließlich fühlen sie sich während einer Show wie in einer anderen Welt." www.

(RP/rl)
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