Meerbusch Bürgerbegehren entzweit CDU
Meerbusch · CDU-Ratsherr Mike Kunze hat Meerbuschs Sportvereine aufgefordert, sich am Bürgerbegehren zum Erhalt der Barbara-Gerretz-Schule zu beteiligen. Sein Parteifreund Jörg Wartchow wirft Kunze Falschaussage vor.
Ist CDU-Ratsherr Mike Kunze nur schlecht informiert? Oder hat er bewusst seinen Kenntnisstand zurückgehalten? Das noch bis 8. Oktober laufende Bürgerbegehren für den Erhalt der katholischen Barbara-Gerretz-Grundschule in Osterath hat jetzt CDU-intern für einen Streit gesorgt.
Anlass ist ein Schreiben des CDU-Ratsherrn und Stadtsportverbandsvorsitzenden Mike Kunze an die "lieben Vereinsvorsitzenden" aller Meerbuscher Sportvereine. Darin fordert Kunze die Vereine auf, sich an der Unterschriftenaktion für den Erhalt der Schule zu beteiligen. "(Ich) bitte ... darum, die anhängende Liste möglichst vielen Vereinsmitgliedern zugänglich zu machen und Unterschriften zu sammeln", schreibt Kunze. Ihm gehe es nicht um den Erhalt der Schule, betont Kunze, ihm gehe es um den Erhalt der Turnhalle.
"Der Erhalt der Sporthalle ist für die Sportvereine stadtweit von Bedeutung, da sonst die Hallenkapazitäten weiter deutlich verringert würden", schreibt Kunze. "Nachdem der Stadtrat beschlossen hat, die Barbara-Gerretz-Schule auslaufen zu lassen und damit auch Grundstück und Gebäude in naher Zukunft zur Disposition stehen, hat der Stadt-Sportverband Meerbusch in Abstimmung mit den angeschlossenen Vereinen den Erhalt der Sporthalle gefordert", erklärt der CDU-Ratsherr. "Eine Resonanz oder gar Zusagen aus Verwaltung und Politik mit diesem Ziel gibt es bislang nicht."
Genau das bestreitet sein Parteifreund Jörg Wartchow, in einer E-Mail an alle Sportvereine. "Diese Aussage ist eindeutig falsch", schreibt der Vize-Vorsitzende der CDU Meerbusch und Vorsitzende des ASV Lank. Im Sportausschuss habe die Verwaltung deutlich gemacht, dass es für den Vereinssport eine Ersatzlösung für die Turnhalle geben muss. Ein Lösungsentwurf sei bereits erarbeitet. Wartchow: "Durch den Aufruf zur Teilnahme verletzt hier der Stadtsportverband den Grundsatz der politischen Neutralität. Dies kann den Interessen der angeschlossenen Sportvereine nur schaden."