Meerbusch Bushaltestellen sollen attraktiver werden

Meerbusch · 55 Haltestellen werden umgebaut. Dabei geht es nicht nur um neue Wartehallen und besseren Wetterschutz, es geht auch um Barrierefreiheit — denn in den kommenden Jahren nimmt die Zahl älterer Meerbuscher stark zu

 Aktuell wird die Haltestelle "Auf der Gath" in Strümp barrierefrei umgebaut. Anschließend soll die Haltestelle auf der gegenüberliegenden Straßenseite hergerichtet werden. 22 weitere Haltestellen folgen noch.

Aktuell wird die Haltestelle "Auf der Gath" in Strümp barrierefrei umgebaut. Anschließend soll die Haltestelle auf der gegenüberliegenden Straßenseite hergerichtet werden. 22 weitere Haltestellen folgen noch.

Foto: Ulli Dackweiler

Bushaltestellen sind nicht nur ein Bestandteil des öffentlichen Nahverkehr, sie prägen auch das Stadtbild und geben mit ihrem Zustand einen Hinweis darauf, wie gut die Stadt aufgestellt ist. Meerbusch arbeitet seit einigen Jahren daran, 55 Haltestellen im Stadtgebiet zu erneuern. Ein Großteil der Kosten wird aus ÖPNV-Mitteln gedeckt. Dazu musste die Stadt einen Zuwendungsantrag stellen.

"Wir haben damals mit Haus Meer begonnen. Damals machte Stadtplanungsdezernent Just Gérard den symbolischen Spatenstich", sagt Ekkehard Deussen, Abteilungsleiter Straßenbau. Inzwischen sind bereits 33 Haltestellen erneuert worden. Elf im ersten Bauabschnitt, 22 im zweiten. "Die letzte Haltestelle des zweiten Bauabschnitts ist "Auf der Gath", da befinden sich die Arbeiten gerade in den letzten Zügen", sagt Deussen. Anschließend gehe es mit der Haltestelle auf der gegenüberliegenden Straßenseite weiter. Das sei dann der Startschuss für den dritten und letzten Bauabschnitt, in dem es noch mal 22 Bushaltepunkte zu erneuern gilt.

Die Maßnahmen dienen vor allem der Steigerung der Attraktivität der Haltepunkte. "Jede Haltestelle bekommt eine Wartehalle und einen Wetterschutz. Außerdem soll der barrierefreie Einstieg möglich sein", beschreibt Deussen. Je nach Gefälle und der Art der Pflasterung wird bei jeder Haltestelle mit einer Bauzeit von ein bis zwei Wochen gerechnet. "Die Arbeiten sind oft aufwändig. Es ist schwer, das nötige Material wie Schotter oder Pflastersteine in der Nähe zu lagern. Daher liegen die Sachen verstreut im Stadtgebiet", erklärt Deussen die Schwierigkeit. Auch die Verkehrssicherung bedeute einen hohen Aufwand. Ist die Ampel richtig darauf abgestimmt? Kann der Radverkehr aufrecht gehalten werden? Müssen Fußgänger umgeleitet werden? All das muss auch unter Berücksichtigung der Kosten abgewogen werden.

Die Kosten allein für den Umbau einer Haltestelle werden mit 20 000 Euro berechnet. Für die Wartehallen hat die Stadt Meerbusch einen Gesamtbedarf von 730 000 Euro veranschlagt, für den Tiefbau kommen 1,1 Millionen Euro hinzu. "Davon werden 85 Prozent vom ÖPNV gefördert. "Den Rest muss die Stadt als Eigenanteil stemmen. Manchen Kommunen fällt es wohl schwer, diese Mittel aufzubringen, aber bei uns sind diese vorhanden", sagt Deussen.

In welcher Reihenfolge die Bushaltestellen umgebaut werden, entschied sich nach unterschiedlichen Kriterien. Manche seien schwer umzubauen und wurden daher zeitlich nach hinten geschoben. Die Haltepunkte an Strecken, wo weniger Fahrgäste mitfahren, wurden ebenfalls untergeordnet.

"An einigen Haltestellen sind noch Restarbeiten zu erledigen. Was oft erst später kommt, ist die Beleuchtung", sagt der Abteilungsleiter Straßenbau.

Der zweite Bauabschnitt musste zudem dreimal ausgeschrieben werden, bevor sich eine Firma fand, die die Arbeiten übernahm. Inzwischen habe sich alles eingependelt. Deussen: "Wenn es aber Probleme bei einem solchen Umbau gibt, beispielsweise dass ein Baum im Weg steht, dann ist die Stadt in der Pflicht und muss eine Lösung finden."

(RP/rl)
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