Meerbusch Caspari fährt auf Vettels Spuren

Meerbusch · Wie der Formel-1-Weltmeister in den Anfängen seiner Karriere startet der 15-jährige Meerbuscher Luca Caspari für Motorsport Mücke. Außerdem wurde der ambitionierte Rennfahrer ebenfalls in den ADAC-Förderkader aufgenommen.

Luca Caspari wusste schon früh, was er will. Als Vater Thomas nach dem gefühlten 125. Besuch des Duisburger Zoos mit dem damals Vierjährigen nach Abwechslung suchte, fiel ihm die Kartbahn in Niederkrüchten ein. "Luca wollte gar nicht mehr weg, hat sich kräftig ans Lenkrad geklammert", berichtete Thomas Caspari gestern im RP-Gespräch.

Nun, wenige Wochen vor dem 16. Geburtstag, darf der Schüler des Städtischen Mataré-Gymnasiums gleich zweifach feiern. Zum einen hat der Meerbuscher einen Vertrag bei Deutschlands größtem privaten Rennsportteam unterschrieben, und zum anderen ist er in den Förderkader der ADAC-Stiftung Sport aufgenommen worden. Genau diesen Weg hat vor wenigen Jahren auch ein anderes Rennfahrertalent genommen — Sebastian Vettel. Inzwischen ist Vettel zweifacher Formel-1-Weltmeister.

Nach Casparis Erfolgen im Kart-Rennsport auf nationaler und internationaler Ebene stand dieses Jahr ganz im Zeichen der Vorbereitung auf die Rennsaison 2012. Das Kart blieb in der Garage, stattdessen saß der junge Pilot aus Strümp bei diversen Testfahrten hinter dem Lenkrad der Formel-Boliden. Dabei überzeugte er seinen langjährigen Förderer Peter Mücke, der ihn sogleich für sein Team unter Vertrag nahm.

Zuvor lenkten schon Rennstars wie Vettel, Ralf Schumacher, David Coulthard, Markus Winkelhock oder der Sohn von Niki Lauda und der Bruder von Nick Heidfeld die PS-starken Rennwagen von "Mücke Motorsport" bei der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft (DTM), der Formel 3 oder der Formel ADAC Master. Um in das ADAC-Förderprogramm aufgenommen zu werden, musste der Meerbuscher sowohl auf dem Hockenheimring als auch im Therapie- und Sportzentrum Bad Endorf am Chiemsee sein Können unter Beweis stellen.

Dabei wurde der Jugendliche im vergangenen Monat von Juroren auf Herz und Nieren geprüft. Von der Abfrage des Allgemeinwissens über Persönlichkeitstests bis hin zur Feststellung der Fitness reichte das Spektrum. Hinzu kamen natürlich Aufgaben rund um das Auto (Technik und Fahrzeugpflege) sowie auf der Rennstrecke. Ergebnis: Luca hat's geschafft.

Bei der viel besuchten Motorshow auf dem Messegelände in Essen wird das hoffnungsvolle Rennsporttalent morgen von den ADAC-Stiftungsvorständen Dr. Erhard Oehm und Rupert Mayer offiziell den Sponsoren und Fördermitgliedern vorgestellt.

Ansonsten hält der Meerbuscher es mit dem Schauspieler Steve McQueen in dem Film "Le Mans": "Die Rennen sind das Leben, der Rest ist Warten."

(RP/rl)
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