Meerbusch Dach des Hallenbades wird von Montag an saniert

Meerbusch · Das Städtische Bad schließt für zwei Wochen. Die Dachsanierung kostet 110 000 Euro und entspricht dem gesetzlichen Mindestmaß

 Claus Klein, Leiter Service Immobilien, zeigt die feuchten Styroporplatten auf dem Dach des Hallenbades.

Claus Klein, Leiter Service Immobilien, zeigt die feuchten Styroporplatten auf dem Dach des Hallenbades.

Foto: Ulli Dackweiler

In den kommenden zwei Wochen müssen die Meerbuscher auf ihr Hallenbad verzichten, denn es schließt wegen Dachsanierungsarbeiten. "Seit längerem ist das ein Thema. Wir haben es seit Jahren vor uns her geschoben", sagt Claus Klein, Leiter des Städtischen Bereichs Service Immobilien, zur Situation.

Meerbusch: Dach des Hallenbades wird von Montag an saniert
Foto: Ulli Dackweiler

Vor rund zwei Jahren wurde festgestellt, dass die Dämmschicht auf dem Dach komplett angefeuchtet ist und damit seinen Zweck verliert. "Im Bad gab es daher bereits zweimal einen Wassereinbuch, Wasser lief in die Elektrik", erklärt Klein die alarmierende Situation im Städtischen Hallenbad. Einmal musste die Einrichtung dadurch sogar geschlossen werden.

Meerbusch: Dach des Hallenbades wird von Montag an saniert
Foto: Agrob Buchtal (2), GSF

Auch eine Wärmedämmung ist aufgrund des durchgefeuchteten Dämmmaterials nicht mehr gegeben. Das Hallenbad wird auf 33 Grad geheizt, unter dem Dach sind es dadurch 35 bis 36 Grad. "Die Wärme verpufft einfach durch das Dach. Daher hatten wir in diesem Winter auch nie Schnee auf dem Dach liegen", sagt Klein. So paradox es klingt, hat dieser Missstand damit sogar einen Vorteil: Durch die vollgezogene Dämmung, in Form von dicken Styropor-Platten, liege bereits einen Menge Gewicht auf dem Dach. Durch den Schnee hätte sich das zugespitzt, sagt Klein.

Bei den am Montag beginnenden Arbeiten werden zunächst die Abdichtungsbahn, das Dämmmaterial und die so genannte Dampfbremse entfernt. "Da wir nicht wissen, ob diese Tragschicht durch das aufgesaugte Wasser beschädigt ist, gehen wir auf Nummer sicher und tauschen das alles aus", erklärt Klein das Vorgehen. Dann wird das Dach sauber gemacht und anschließend der bei einem Flachdach übliche Aufbau inklusive doppellagiger Abdichtung vollzogen. Der Wärmeschutz entspräche danach mit 180 Millimeter dem Mindestwärmeschutz laut Energiesparverordnung, sagt Klein

Damit den Meerbuschern keine Badezeit fehlt, wird in den zwei Wochen der Schließung die jährliche Grundreinigung mitgemacht, die sonst erst im Herbst dran ist. So kann das Hallenbad in der Zeit als Ausgleich offen bleiben. Die Dacharbeiten erstrecken sich auf eine Fläche von 730 Quadratmetern und sollen nach zwei, maximal drei Wochen abgeschlossen sein. Die Wiederöffnung am 13. Mai sei dadurch aber nicht beeinflusst. "Das Entscheidende haben wir in zwei Wochen sicher geschafft. Wir schließen das Badinnere zur Sicherheit, da wir nicht wissen, ob die Tragkonstruktion geschädigt ist und möglicherweise etwas herunterkommt", sagt Klein.

110 000 Euro werden die Dachsanierungen kosten. Damit erfüllt das Bad lediglich das gesetzliche Mindestmaß. "Sollte das Bad komplett saniert werden, müssen wir an das Dach zumindest nicht mehr ran", sagt Klein. Für ein modernes Bad mit besonders hohen Energiesparzielen müsste der Dämmstoff hingegen dicker sein. "Sollte sich die Politik für einen Neubau entscheiden, wäre das jetzt investierte Geld natürlich in den Sand gesetzt."

Doch auf die noch ausstehende Entscheidung konnte nun keine Rücksicht mehr genommen werden. Wir Klein erklärt, gab es aus technischer Sicht nun dringenden Handlungsbedarf. "Sollte es zu einer Komplettsanierung kommen, würde die sicher nicht vor 2015 durchgeführt werden und solange können wir hier einfach nicht mehr warten."

(RP/ac)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort