Meerbusch Damblon will neuer Bürgermeister werden

Meerbusch · Im RP-Interview hatte Meerbuschs Bürgermeister Dieter Spindler (CDU) vor gut zwei Wochen überraschend erklärt, er werde seine bis 2015 währende Amtszeit wohl nicht bis zum Ende erfüllen, um so den Weg für eine gemeinsame Wahl von Stadtrat und Bürgermeister im Frühjahr nächsten Jahres freizumachen.

Neujahrsempfang 2013 der Stadt Meerbusch
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"Ich halte es für richtig, dass man für die Bürgermeister nicht noch einmal eine eigene Wahl macht, sondern dass man den Termin mit der Wahl des Stadtrates zusammenlegt", sagte Spindler wörtlich. "Wenn ein entsprechendes Gesetz verabschiedet werden sollte, ist es für mich durchaus vorstellbar, zu verzichten und nur bis 2014 im Amt zu bleiben."

Mit seiner Aussage hat Spindler seine Partei unter Zugzwang gesetzt: Voraussichtlich am 25. Mai 2014 werden die Meerbuscher bereits ihren neuen Bürgermeister wählen. Am Mittwochabend informierte der amtierende CDU-Fraktions- und -Parteivorsitzende Werner Damblon den Meerbuscher Parteivorstand darüber, dass er für die CDU als Kandidat für die Bürgermeisterwahl 2014 zur Verfügung steht. "Das war kurzfristiger, als eigentlich vorgesehen", sagt der 53-Jährige. Nach dem RP-Interview sei er von verschiedenen Seiten gefragt worden, ob er sich eine Kandidatur vorstellen könne.

Im Parteivorstand sei seine Entscheidung "mit sehr sehr großer Zustimmung" aufgenommen worden, erklärte Damblon. Andere Kandidaten gebe es derzeit nicht. Im Herbst will die CDU beim Ortsparteitag ihren Bürgermeisterkandidaten wählen.

Die erste Hürde hat Damblon bereits genommen. Seine Frau Ingeborg und seine beiden erwachsenen Kinder stimmten der Kandidatur zu. "Ich bin mit Leib und Seele Meerbuscher", sagt Damblon. "Ich habe großes Interesse daran, dass es dieser Stadt weiterhin gut geht. Und ich verhehle nicht, dass mir Politik durchaus Spaß macht." In das Amt wolle er gern eigene Akzente einbringen.

Damblon, in Meerbusch geboren, Abiturient des Mataré-Gymnasiums, ausgebildeter Außenhandelskaufmann und Diplom-Maschinenbauingenieur, ist geschäftsführender Gesellschafter einer achtköpfigen Software-Firma. Erst relativ spät kam er mit der aktiven Politik in Berührung — über die Mittelstandsvereinigung der CDU. 1998 trat er in die CDU ein ("Ich habe früher auch schon mal was anderes gewählt"), saß seit dem Jahr 2000 als sachkundiger Bürger in Ausschüssen.

Seit acht Jahren ist er Mitglied des Stadtrates. 2006 wurde der leidenschaftliche Radfahrer CDU-Fraktionsvorsitzender, vor zwei Jahren auch Parteivorsitzender der Meerbuscher CDU. Was ihn an Politik begeistert: "Die Begegnungen mit vielen verschiedenen Menschen. Die Politik hat meinen Horizont erweitert."

Das Amt des hauptamtlichen Bürgermeisters als Dienstherr einer 600-köpfigen Verwaltung traue er sich durchaus zu. "Aber ich empfinde auch Respekt vor dem Amt. Ich weiß, dass es sehr viel Arbeit bedeutet und die Ansprüche hoch sind." Seine Posten als Fraktions- und Parteivorsitzender müsste er als Bürgermeister abgeben. Die Nachfolgefrage soll in den kommenden Monaten entschieden werden.

(RP/rl)
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