Meerbusch Debatte zur Schulschließung
Meerbusch · Der Schulausschuss diskutiert morgen über die geplante Schließung der katholischen Barbara-Gerretz-Grundschule in Osterath. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Verfahren.
Die Schulausschuss-Sitzung morgen ab 17 Uhr in der Hauptschule Osterath dürfte gut besucht werden. Schließlich geht es um den umstrittenen Plan, Osteraths größte Grundschule zu schließen. Hier die wichtigsten Fragen zum Thema:
Warum soll eine Grundschule in Osterath geschlossen werden?
Grund sind sinkende Grundschülerzahlen im Stadtteil. Dort werden an drei Schulen 509 Kinder unterrichtet. Die Verwaltung prognostiziert einen weiteren starken Rückgang. In Büderich (drei Grundschulen) gibt es 250 Schüler mehr. In Lank-Latum (zwei Grundschulen), 26 Schüler mehr. Letztlich soll durch die Schließung ein Überangebot an Schulräumen abgebaut und so der Haushalt entlastet werden.
Warum ist die Barbara-Gerretz-Schule in der Diskussion?
Politik und Verwaltung sind einig, eine Schule in Bovert erhalten zu wollen. Somit bleiben nur Eichendorff- und Gerretzschule, die benachbart am Ortskern liegen, als Schließungs-Kandidaten. Die katholische Gerretzschule hat das ältere und renovierungsbedürftigere Schulhaus. Und es gibt kaum Platz für Ausbauten. Dieser wäre an der Eichendorffschule vorhanden.
Wann würde die Schule schließen?
Nach Plan der Verwaltung würden 2012 zum letzten Mal i-Dötzchen eingeschult. In vier Jahren würde die Schule dann "auslaufen".
Ist die Schließung schon beschlossene Sache?
Nein. Zwar haben sich die Verwaltung und ein interfraktioneller Arbeitskreis dafür ausgesprochen. Aber der Politik steht es frei, Alternativen zu suchen.
Was sagen die Eltern?
Nach Bekanntwerden des geheimen Schließungsplans durch einen RP-Artikel hat sich massiver Elternprotest formiert. Eltern und Lehrer haben in einem umfangreichen und detaillierten Schreiben sehr schnell auf den Plan der Verwaltung reagiert. Sie glauben, dass es rechtswidrig wäre, die Gerretzschule zu schließen und gleichzeitig die kleinere Boverter Grundschule weiterlaufen zu lassen. Auch gehen sie davon aus, dass es in den kommenden Jahren mehr Grundschüler im Ortsteil geben wird als von der Verwaltung angenommen. Sie fordern den Weiterbetrieb der Schule.
Stehen die Eltern damit allein da?
Nein. In den Parteien gibt es Unterstützung für ihre Position. Die Mehrheitsverhältnisse in der Sache sind nicht klar. Daher wird die Debatte spannend.
Was wird bei der Sitzung herauskommen?
Angesichts des komplizierten Themas wird es morgen wohl keine Entscheidung zur Schließung geben. Wahrscheinlich ist, dass die Verwaltung beauftragt wird, nochmals Alternativen wie Schul-Zusammenlegungen und eine stärkere Kooperation — etwa beim Offenen Ganztag — zu prüfen.