Meerbusch Den Takt gibt die dicke Zing an

Meerbusch · Dominik Schmitz freut sich aufs Büdericher Schützenfest. Der 20-Jährige Lyraspieler trat als Kind dem Bundestambourcorps "Rheintreue 1909" bei. Mit 16 wurde er Jugendwart, heute ist er zweiter Vorsitzender.

Dominik Schmitz marschiert seit seinem sechsten Lebensjahr beim Bundestambourcorps "Rheintreue 1909" mit. Der 20-Jährige weiß wovon er spricht, wenn er sagt: "Ohne Musik geht es nicht." Die Begeisterung für den Verein lässt ihn schwärmen: "Das Schützenfest zu Pfingsten in Büderich ist mein absolutes Highlight. Darauf wartet man das ganze Jahr."

Dabei hat der angehende Hörakustiker bei den Umzügen schwer zu tragen. Schon die kleinere Version der Lyra, des Glockenspiels, wiegt rund vier Kilo und die größere, massiv gegossen, bringt noch einiges mehr auf die Waage. Angefangen hat Dominik Schmitz mit der Flöte. Das war vor 14 Jahren: "Ich habe damals das Gefühl für das Marschieren bekommen." Auch den Umgang mit der Trommel und der Lyra hat er im Verein gelernt: "Aber den Takt gibt die 'dicke Zing', die Pauke, an."

Der engagierte junge Mann, der mit 16 zum Jugendwart wurde und seit 2010 als zweiter Vorsitzender dem Tambourcorps-Vorstand angehört, ist praktisch in den Verein "hineingeboren". Opa Helmut Kunze, 80 Jahre und als ältestes Mitglied aktiv, gehört ebenso dazu, wie Onkel Michael Kunze, der 2009 Schützenkönig war.

Unter den Corps-Mitgliedern gibt es einige, die sich um das Schützenwesen in Büderich verdient gemacht haben. Dominik Schmitz, der seinen Position als Jugendbeauftragter nutzt, um mit Grillveranstaltungen, Probewochenenden oder Ausflüge übers Jahr verteilt den Zusammenhalt zu festigen, sagt: "Es gibt nicht nur Verpflichtungen. Wir haben in erster Linie ganz viel Spaß." Von den 28 aktiven Mitgliedern mit zwei Flötenspielerinnen sind acht unter 18 und dem Verein offenbar eng verbunden: "Einer ist ausgestiegen, kam aber ganz schnell zurück, als er uns beim Schützenfest zusah."

Schließlich ist die Stimmung immer bestens. Und wenn im Zelt mit dem letzten Stück die "Büdericher Nationalhymne" angestimmt wird, ist niemand mehr zu halten: "Der Laridah-Marsch begeistert alle."

Ähnliches gilt für den Versuch des Tambourcorps, neue Melodien zu spielen. Dominik Schmitz erinnert sich, dass das Lied "Dem Land Tirol die Treue" als Ohrwurm ankam und "super eingeschlagen ist". Trommel und Pauke geben dabei den Ton an, und alle anderen singen mit. Der Lyraspieler, dessen Freundin voll hinter dem zeitaufwendigem Hobby steht, freut sich auf Pfingsten: "Wir laufen dann vorne weg."

Von dem Honorar, das bei solchen Einsätzen zusammenkommt, wird der Verein im nächsten Jahr neue Uniformen anschaffen. "Leider wird es wohl für neue Wimpeln an den Instrumenten nicht reichen", bedauert Dominik Schmitz und hofft auf einen Sponsor.

(RP/rl)
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