Meerbusch Der Eiermann von Osterath

Meerbusch · Am Bommershöfer Weg steht ein Eierautomat mit Kultstatus. An Ostern wird das Gerät besonders intensiv genutzt. Betreiber ist Heinz-Josef Danwitz-Bramers – die Eier kommen aus Bodenhaltung.

 Zu Ostern gibt's extra Beutel mit bunten Eiern. Heinz-Josef Danwitz-Bramers füllt den Eierautomaten auf.

Zu Ostern gibt's extra Beutel mit bunten Eiern. Heinz-Josef Danwitz-Bramers füllt den Eierautomaten auf.

Foto: Boris Schmidt

Am Bommershöfer Weg steht ein Eierautomat mit Kultstatus. An Ostern wird das Gerät besonders intensiv genutzt. Betreiber ist Heinz-Josef Danwitz-Bramers — die Eier kommen aus Bodenhaltung.

Der Automat hat in Osterath Kultstatus — inklusive eigener Facebook-Seite und sogar Postkarten. Während anderswo Esswaren spendende Groschengräber als reparaturintensive 70er-Jahre-Relikte aus dem Straßenbild verschwinden, trotzt der blaue Kasten dem Zeitgeist. Die Rede ist vom Eierautomaten am Bommershöfer Weg. An den Ostertagen brummt das Geschäft so richtig. "Durch die allgemeine Eierknappheit in den vergangenen Wochen ging es in diesem Jahr sogar schon eine Woche früher los", sagt Heinz-Josef Danwitz-Bramers, Betreiber des Automaten.

In Größen von M, L und XL, in Tüten zu vier, fünf, sieben und neun Eiern können Kunden die begehrte Ware (zu ein und zwei Euro) am Automaten ziehen. "Wir kommen mit dem Nachfüllen kaum nach", sagt Danwitz-Bramers. Genau genommen steht den Osterather dort nicht einer, sondern eine ganze Batterie aus vier Automaten mit zusammen 96 Fächern zur Verfügung. Wenn täglich um 14 Uhr nachgefüllt wird, sind erfahrungsgemäß schon 30 Minuten später die ersten zehn Fächer leer. "Das ist auch kein Wunder", sagt Safet Tahiri. "Die sind einfach super." Der Osterather betreibt die um die Ecke gelegene Pizzeria "Il Centro" und ist selber Stammkunde. "Seit zwölf Jahren haben wir die Pizzeria und ziehen uns die Eier hier", so Tahiri. Hart gekocht in Salaten, aber auch als Zutat für so manch einen Teig nutzt die Pizzeria die Automaten-Produkte.

Bei der Osteratherin Helga Abel finden sie "einfach überall Verwendung". "Ich wohne seit 1980 hier und nutze sie seitdem immer", so Abel. Zu Ostern gibt es in den Automaten auch immer ein Angebot von bunten Eiern, diese seien nach Helga Abel "wunderschön". Aber nicht nur das. Zusätzlich wartet in den Packungen mit den unbemalten Eiern vor dem Osterfest auch eine Überraschung. "Es sind kleine Schoko-Eier als Bonus mit drin", verrät Heinz-Josef Danwitz-Bramers. "Das ist ein Dankeschön für ein tolles Jahr." Eingeführt habe dies Ehefrau Ria Danwitz-Bramers vor rund 15 Jahren. "Ich als gebürtiger Willicher habe damals die ,mittlere' Tochter des Osterather Bauern von Danwitz geheiratet", erklärt Heinz-Josef Danwitz-Bramers.

Dies sei eine vortreffliche "Fusion" gewesen. Hinzu käme, dass er selber seinen Hof in Willich gehabt habe, während der Hof der Familie von Danwitz mit den Hühnern in Osterath gestanden hätte. 1500 Hühner in Bodenhaltung sind für den Nachschub an den Eierautomaten in Osterath "zuständig". Früher liefen diese auf dem Osterather Danwitz-Hof herum. "Vor einigen Jahren sind sie dann nach Willich umgezogen". Vor dem Osterfest muss die "ganze Familie" mithelfen. Dass der Nachschub nicht abreißt, ist wichtig. Für viele Hausfrauen (und -Männer) sind sie einfach unverzichtbar. "Wir nutzen die Eier aus dem Automaten zum Backen, zum Frühstück und zum Kochen", sagt Stammkundin Margret Zweipfennig. Und hoffentlich noch eine lange Zeit.

(RP)
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