Meerbusch Die Krippe fürs Kinderzimmer

Meerbusch · "Meine Maria wird pink sein, mit Glitzer", sagt die fünfjährige Lin und arbeitet sofort weiter. Eifrig schmirgeln vier Kinder kleine Holzstücke glatt. Immer wieder gehen die Köpfe hoch. Am Ende des Tisches steht die Vorlage: eine Weihnachtskrippe – mit Eseln, Kühen, Hirten, Engeln sowie Maria, Josef und dem Jesuskind. Mit Feuereifer geht es im offenen Atelier "Kunstwecker" von Elona Schmidt an der Kaarster Straße in Osterath zur Sache.

 Elona Schmidt vom "Kunstwecker" und Pasquale Lo Tufo bauen mit Lin, Livius, Johann und Mina (Kinder v.l.) Krippen aus Holz.

Elona Schmidt vom "Kunstwecker" und Pasquale Lo Tufo bauen mit Lin, Livius, Johann und Mina (Kinder v.l.) Krippen aus Holz.

Foto: Ulli Dackweiler

Zweimal drei Stunden haben die Kleinen, um eine Krippe zu basteln. "Ich werde meine ins Kinderzimmer stellen", sagt Livius (6), während Johann (6) schon einen Schritt weiter ist. "Vielleicht bringt der Weihnachtsmann meinem Jesuskind ein Spielzeugauto", spekuliert Johann. Bis dahin ist aber noch einiges zu tun. "Wir haben die Materialien für die Kinder vorbereitet", erklärt Pasquale Lo Tufo (53). Der Bildhauer und Restaurator ist für die Holzarbeiten verantwortlich.

Im Vorfeld hat er das Holz so bearbeitet, dass die Kinder problemlos damit umgehen können. "Sie brauchen es jetzt nur zu schmirgeln, damit sie es danach bemalen können", sagt Künstlerin Elona Schmidt (34). Im Anschluss dübeln und leimen die Nachwuchskünstler ihre Krippenwelt zusammen. Eine kleine Sonderbeigabe ist der Moosstern auf dem Dach der Krippe. "Der ist von einer befreundeten Japanerin aus Büderich", sagt Elona Schmidt.

Neben verbesserten Bastelfertigkeiten nehmen die Kinder in den sechs Stunden bei Elona Schmidt und Pasquale Lo Tufo allerdings noch mehr mit. Im "Kunstwecker" wird noch Grundwissen vermittelt. "Was passiert, wenn ich Rot mit Gelb mische", fragt Elona Schmidt. Eine Antwort gibt es nicht, nur hochgezogene Augenbrauen und skeptische Blicke. Zu einfach die Frage. "Orange", sagt schließlich Mina (6). Am Tisch stehen bereits die Farbflaschen, Pinsel liegen bereit.

Damit sie nicht ihre Kleidung ruinieren, ziehen sich die Bastelkinder weiße Kittel an. "Eigentlich brauche ich den nicht. Ich darf heute schmutzig werden. Ich gehe nachher noch schwimmen", sagt Lin.

(RP)
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