Meerbusch Die Torjägerinnen

Meerbusch · Drei Mädchenteams (U13, U15, U17) und die Frauenmannschaft des OSV Meerbusch erzielten in dieser Saison 265 Tore bei nur 33 Gegentreffern. Die U15 steht nach 31:0 Toren in drei Spielen im Viertelfinale des Niederrheinpokals.

 Die erfolgreiche U15 des OSV Meerbusch kickt morgen um den Einzug ins Halbfinale des Niederrheinpokals.

Die erfolgreiche U15 des OSV Meerbusch kickt morgen um den Einzug ins Halbfinale des Niederrheinpokals.

Foto: Privat

OSTERATH Wo die U15-Mädels des OSV Meerbusch auflaufen, ist ein Torfestival quasi garantiert. 31:0 Treffer heißt die Bilanz nach drei Spielen im Niederrheinpokal. Den Gegner ASV Einigkeit Süchteln fegten die Meerbuscher mit 18:0 Toren vom Platz. Morgen treffen die Kickerinnen um 12 Uhr im Viertelfinale auf der heimischen Anlage Am Krähenacker (Osterath) auf den SV Brünen.

Der OSV ist der einzige Meerbuscher Verein, der Mannschaften für Mädchen aller Altersklassen ins Rennen schickt. Los geht's mit der U11, wo schon Sieben- und Achtjährige den Torschuss trainieren über U13, U15, U17 bis zur Damenmannschaft. Insgesamt kicken im Club rund 90 Mädchen und junge Frauen, hauptsächlich aus Meerbusch, aber auch aus Krefeld-Fischeln und Willich-Wekeln.

Den OSV-Ligamannschaften gemeinsam ist ihre Torgefährlichkeit: U15 und U17 sind Herbstmeister ihrer Ligen, die Frauen Tabellenzweite. U13, U15, U17 und Frauen erzielten bis zum letzten Spieltag zusammen 265 Tore, während die OSV-Torhüterinnen nur 33-mal hinter sich greifen mussten. Für die Torflut sorgt dabei nicht nur eine Handvoll versierter Stürmerinnen – die Treffer verteilen sich auf 35 Spielerinnen.

"Mittlerweile macht sich unsere kontinuierliche Jugendarbeit bezahlt. Ein Großteil der älteren Spielerinnen ist seit sechs Jahren dabei", sagt Trainer Hans Bruns. Und der Fußball-Nachwuchs ist gesichert: In der U11 sind schon 20 Mädchen dabei.

Die hohen Siege haben auch damit zu tun, dass die Ligen noch nicht derart ausdifferenziert sind wie im Jungs-Fußball. So gibt es bei den Mädchen in der Region erst ab der U17 eine Aufteilung zwischen Leistungs- und Kreisklasse. Bis dahin spielen starke und schwache Teams gemeinsam in einer Liga. Da einige Vereine zu wenig Mädchen für Teams mit elf Spielerinnen haben, wird gelegentlich auch auf einem halben Feld "Sieben gegen Sieben" gekickt. Dass in den Nachwuchs-Ligen Mädchen gleich mehrere Jahrgänge gegeneinander antreten, sieht der OSV-Trainer auch als Ansporn. "In unserer U15 sind nur vier Mädchen 14, die anderen sind jünger. Wenn sie gegen ältere spielen, lernen sie, sich auf dem Platz zu behaupten".

Die U15, die jetzt im Niederrheinpokal steht – übrigens amtierender Kreismeister –, trainiert zwei mal zwei Stunden pro Woche. Gewinnen die Mädchen das Viertelfinale gegen SV Brünen, dürften Mannschaften aus Bundesliga-Städten als Endrundengegner warten – im Halbfinale wohl der FCR Duisburg. "Die sind natürlich Favoriten. Aber chancenlos sind wir nicht", meint der Trainer. Wie auch immer der Pokal ausgeht: Bruns ist optimistisch, dass die vielversprechende Mädchenarbeit weitere Früchte trägt: "Wir haben mit den Mädels noch sehr viel vor. In den kommenden drei Jahren wird sich viel tun. Und Eltern und Kinder gehen mit".

(RP)
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