Meerbusch Die Welt zu Gast bei Böhler

Meerbusch · 19 Studenten aus Schweden, Brasilien, Österreich und Deutschland nehmen an einem Projekt im Meerbuscher Unternehmen teil. In der Gruppe knüpfen sie neue Kontakte und müssen zudem ein komplexes Problem lösen.

büderich Niklas Harzer, Ludwig Neuhold, Stefan Ebbenbauer und Renan dos Santos sitzen am Tisch und gehen Schritt für Schritt ihre Präsentation durch. Die Studenten haben sich gerade erst kennengelernt. Sie gehören alle den Gesellschaften der Voestalpine-Gruppe an, dem Mutterkonzern des Meerbuscher Böhler-Werks. Zweimal im Jahr findet ein einwöchiger Workshop für Werkstudenten aus allen Standorten weltweit statt. Diesmal sind 19 Studenten aus Schweden, Brasilien, Österreich und Deutschland zu Gast in Büderich.

"Ziel ist es, dass die Studenten Kontakte knüpfen und das bisher nur theoretisch Gelernte aus der Universität praktisch umsetzen", erläutert Projektleiterin Marion Drescher. "Sie bekommen eine reelle Aufgabe, bei der sie ein komplexes Problem lösen müssen, wie etwa eine Prozessoptimierung erstellen oder eine Marktanalyse auswerten." Unterstützt werden sie von drei Coaches, die ihnen Tipps geben. Am Ende der Woche werden die Ergebnisse präsentiert.

"Es ist eine tolle Erfahrung", sagt Harzer. Der 20-jährige Vertriebsingenieur absolviert seine duale Ausbildung bei dem Meerbuscher Unternehmen. "Durch den Workshop können wir Studenten aus anderen Standorten kennenlernen und bekommen zudem einen noch viel tieferen Einblick in das Unternehmen." Sein Österreicher Kollege ergänzt: "Man lernt auch durch die Gruppenarbeit verschiedene Herangehensweisen kennen und sammelt Ideen der anderen Studenten", sagt Neuhold. Während Deutsche und Österreicher direkt praktisch loslegen, diskutieren die Schweden erst einmal alles ganz genau. Der 28-jährige gelernte Maschinenschlosser arbeitet seit drei Jahren in den Semesterferien bei Böhler in der Steiermark.

Die Studenten, die an diesem Workshop teilnehmen, haben die unterschiedlichsten Ausbildungen. Vom Werkstoffwissenschaftler über Wirtschafts- und Prozessingenieure bis hin zum Energietechniker — wie Ebbenbauer. Der 25-jährige Österreicher nimmt zum ersten Mal an einem der Workshops teil. "Man lernt viel dazu, und zudem macht es sich auch sehr gut im Lebenslauf", sagt er.

Untergebracht sind die Studenten im Marriott Hotel, um sich noch ein bisschen besser kennenzulernen. Für die Abendgestaltung ist Studentin Stefanie Wolff zuständig. "Am Sonntag habe ich mit einigen bereits eine Sightseeingtour durch Düsseldorf gemacht." Gestern Abend ging es dann in die Altstadt. Neben dem Abendprogramm war die Meerbuscherin, die bereits zum zweiten Mal teilnimmt, auch mit der gesamten Koordination des Workshops betraut. Sie organisierte den Raum, die Technik, das Hotel und das Essen.

Am Donnerstagabend wird es dann jedoch noch einmal richtig stressig: Die Abschlusspräsentation steht an. "Unsere Vorgänger haben bereits teilweise die Nacht durchgearbeitet, um sie noch fertigzustellen", sagt Harzer. Der 20-Jährige ist allerdings optimistisch, dass seine Gruppe früher fertig wird. Für den Büdericher ist es der erste Workshop. Doch er freut sich bereits auf den nächsten. Im Sommer geht es für eine Woche nach Schweden.

(RP)
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