Meerbusch Diebe suchen Luxus-Karossen

Meerbusch · Meerbusch ist ein beliebtes "Jagdrevier" von Autodieben, die sich auf hochpreisige Fahrzeuge spezialisiert haben. Nun verschwanden in drei Wochen sechs Wagen (BMW, Porsche, Rover, Audi) im Wert von mehr als 250 000 Euro.

Im Meerbuschs gut betuchten Wohngebieten schauen Autofahrer im Moment genauer hin, wo sie ihre Wagen abends abstellen. Die Polizei meldete seit dem 11. Juli sechs meist nächtliche Diebstähle von hochpreisigen Fahrzeugen, darunter drei BMW. Der Schaden dürfte rund eine viertel Million Euro betragen. In drei Fällen waren Homejacker die Täter.

Im Schnitt verschwinden in der Stadt pro Jahr etwa 32 Autos. Für die Professionalität der Täter spricht, dass 2010 nur 12,5 Prozent der Taten aufgeklärt werden konnten (Kreisdurchschnitt: 22,7 Prozent).

Die Serie begann mit einem Einbruch in eine Doppelhaushälfte am Fichtenweg in Büderich-Meererbusch. Die Täter brachen die Haustür auf und fanden in den Räumen die Schlüssel zu einem Landrover und einem Porsche Boxter, in denen sie flüchteten. Wert der seitdem spurlos verschwundenen Fahrzeuge: Gut 140 000 Euro.

In der Nacht zum 27. Juli verschwand dann vom Straßenrand der Büdericher Poststraße ein 3er BMW. Irgendwann in den folgenden drei Tagen und Nächten wurde in Osterath (Pestalozzistraße) ein Audi A6 gestohlen.

Die Autoschlüssel hatten die Täter bei einem Einbruch erbeutet. In der Nacht zu Montag entwendeten Unbekannte an der Straße Mühlenfeld (auch Osterath) einen am Fahrbahnrand geparkten 7er BMW. Die vorerst letzte Meldung kam gestern Nachmittag: In der Nacht zu Dienstag wurde ein an der Mataréstraße in Büderich abgestellter, grauer 5er BMW gestohlen, amtliches Kennzeichen "NE-LK 7339".

Schaut man sich die von der Polizei gemeldeten Diebstähle hochpreisiger Autos seit Anfang 2010 an, so fällt eine Häufung in Büderich und Osterath auf. Die Kriminellen haben es dabei ganz besonders auf schwere BMW-Limousinen abgesehen, knacken ansonsten aber auch gerne Audis und Porsche.

Mercedes-Fahrer können dagegen relativ beruhigt schlafen: Die Polizei gab seit Anfang 2010 keine einzige Meldung über einen vom Straßenrand oder aus Privatgaragen gestohlenen Daimler-Chrysler heraus. Ein besonders häufig gestohlener Autotyp neben BMW ist nach den Polizeimeldungen übrigens der VW-Golf. In der Regel verschwinden gut zehn Jahre alte Exemplare des Typs IV, häufig vom Haus-Meer-Parkplatz.

Die Kreispolizei geht davon aus, dass bei den jüngst gemeldeten Fällen verschiedene Täter am Werk waren. Die Häufung in den vergangenen drei Wochen könne auch Zufall sein, heißt es.

Im Vergleich zu den ersten sieben Monaten des Vorjahres seien in diesem Jahr in Meerbusch sogar drei Autos weniger gestohlen worden, teilte die Polizei gestern auf RP-Anfrage mit. Auch angesichts der immer wieder auftretenden Serien von Navi-Diebstählen rät die Polizei Autobesitzern, die keine Garage haben, ihre Wagen auf bewachten oder gut beleuchteten Plätzen abzustellen. Zeugen von Pkw-Diebstählen werden gebeten, die Polizei unter 02131-3000 zu verständigen.

(RP)
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