Meerbusch Grüne wollen Strom-Park ins Braunkohlerevier verlagern

Meerbusch · Im Düsseldorfer Landtag formiert sich Widerstand gegen den Plan des Netzbetreibers Amprion, einen Knotenpunkt der künftigen Stromautobahn zwischen Niedersachsen und Baden-Württemberg in Meerbusch (Rhein-Kreis Neuss) zu errichten.

Reiner Priggen, Vorsitzender der Fraktion der Grünen, sprach sich dagegen aus, dort auf 100.000 Quadratmetern einen Strompark zu bauen. "Es muss geprüft werden, ob ein Konverter von diesem Ausmaß mitten in einem besiedelten Gebiet geplant werden muss", sagte Priggen. Im Braunkohlerevier gebe es große Freiflächen, die er sich als Alternative gut vorstellen könne. Auf dem Areal in Meerbusch hatte es am Dienstag Anwohner-Proteste gegeben.

Priggen forderte den Netzbetreiber auf, Alternativen zu dem bisher geplanten Trassenverlauf zu entwickeln. "Amprion sollte prüfen, ob zum Beispiel das Kraftwerksgelände in Frimmersdorf oder auch in Neurath genutzt werden könnte", erklärte der Fraktionschef. "Da Amprion die Trasse durch das Rheinische Braunkohlenrevier plant, ist es sinnvoll, vorhandene großtechnische Standorte zu nutzen, statt in die Nähe der Wohnbebauung zu gehen", fügte Priggen hinzu. Die Leitung, die über rund 400 Kilometer aus dem Norden kommt, würde den Konverter lediglich 30 Kilometer später erreichen. "Das müsste vertretbar sein", sagt der Politiker.

Frimmersdorf ist ein Stadtteil im Süden der Stadt Grevenbroich (Rhein-Kreis Neuss). Das dort ansässige Braunkohlekraftwerk verfügte ursprünglich über 16 Kraftwerksblöcke, im nächsten Jahr sollen nur noch zwei in Betrieb sein.

Auch Dietmar Brockes, Wirtschaftsexperte der Liberalen im Landtag, forderte Amprion auf, die Pläne zu überdenken. "Die Notwendigkeit des Konverters kann man nicht wegdiskutieren", sagte Brockes. Der Standort für den Stromumwandler sollte aber so gewählt werden, dass er nicht unmittelbar an Wohngebiete angrenze. Es sollten immer mehrere Standorte geprüft werden.

(ila)
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