Meerbusch Konverter: FDP strebt Komplettverzicht an

Meerbusch · Liberale Forderung: Die Stromautobahn soll ohne Unterbrechung von Emden nach Philippsburg führen

2012: "Initiative gegen den Doppelkonverter" protestiert auf dem Kirchplatz
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2012: "Initiative gegen den Doppelkonverter" protestiert auf dem Kirchplatz

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Während die Politiker landauf landab nach einem alternativen Standort des am Knotenpunkt Osterath geplanten Doppel-Konverters suchen, lehnt Meerbuschs FDP den Bau eines Konverters insgesamt ab. "Nach unserer Auffassung wird nur ein durchgängiger Korridor vom Norden in den Süden den Intentionen des Netzausbaus ... gerecht.

Nur ein solcher durchgehender Korridor — ohne Konverter — ermöglicht es, überschüssigen Offshore-Windstrom kosteneffizient vom Norden in den Süden zu transportieren", schreibt der Meerbuscher FDP-Ratsherr Jörg Schleifer an Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Grüne).

Hintergrund: Im Zuge der Energiewende soll eine Stromautobahn Strom aus Windkraft von Emden nach Baden-Württemberg transportieren. Im Jahr 2019 wird das Atomkraftwerk Philippsburg dort abgeschaltet. Allerdings soll die Trasse Emden—Osterath erst Jahre später fertiggestellt werden. Bis dahin soll am Knotenpunkt Osterath Strom — überwiegend aus Braunkohle produziert — für die Versorgung Baden-Württembergs eingespeist werden.

Schleifer bittet den grünen Umweltminister, im Rahmen des anstehenden Gesetzgebungsverfahrens im Bund darauf hinzuwirken, dass über die geplante Stromautobahn von Emden nach Philippsburg nur regenerativer Strom transportiert wird.

Schleifer: "Wir können uns nämlich nicht vorstellen, dass die Landesregierung von Baden-Württemberg, wenn sie die selbst gesetzten Klimaziele auch nur annähernd einhalten will, bereit sein wird, den Wegfall der Kernenergie mit auch nur einem Kilowatt fossilen Stroms zu substituieren." Die Zeit drängt: Bereits im Frühjahr soll der Bundestag den Netzentwicklungsplan verabschieden.

(mrö)
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