Meerbusch Konverter: Stadt warnt vor Schaltfeldern

Meerbusch · Die Stadtverwaltung hat drei Konverteranlagen besichtigt. Neben den Hallen fand sie ausgedehnte Außenanlagen vor

2012: Treffen der "Initiative gegen den Doppelkonverter
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2012: Treffen der "Initiative gegen den Doppelkonverter

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Die Stadtverwaltung sammelt "Munition" gegen den geplanten Bau einer Konverterstation am Südrand von Osterath. Derzeit werden mit Anwalt Clemens Antweiler, der auch die Bürgerinitiative vertritt, verfahrensrechtliche Ansatzpunkte für das weitere juristische Vorgehen gegen die Pläne des Netzbetreibers Amprion präzisiert.

Dazu gab es jetzt einen Ortstermin an drei vergleichbaren Anlagen des niederländischen Netzbetreibers Tennet: in Dörpen-West und Diele bei Papenburg im Emsland sowie im niederländischen Eemshaven nördlich von Groningen. Während die Anlage in Diele ähnlich nah an der nächsten Besiedlung liegt wie jetzt in Osterath geplant, wurden Dörpen-West und Eemshaven in weitem Abstand von Ortschaften gebaut.

Eemshaven ist als gigantischer Energie-Industriestandort mit Kraftwerken, Windkraftanlagen und Konverterstation unmittelbar an der Nordseeküste angelegt. "Im Gegensatz zu Osterath passt da alles zusammen, gestört oder gar gefährdet wird weit und breit niemand", so Heiko Bechert, Leiter des Fachbereichs Umwelt in der Stadtverwaltung. "Wie eine eigene Stadt für sich."

Eine wichtige Erkenntnis aus der Besichtigung vor Ort: "Wir müssen unser Augenmerk unbedingt auch auf die riesigen Schaltfelder und Umspannportale richten, die unmittelbar an den Konverterhallen liegen", sagt Heiko Bechert. Diese seien nämlich in den bisherigen Gesprächen mit Amprion weitgehend außer Acht geblieben. "Die Auseinandersetzung um die Konvertergebäude lenkt ab von dem, was die Menschen zusätzlich stören wird." Und das seien die Schaltfelder mit bis zu 20 Meter hohen Masten, Leitungen und Spulen. Gemeinsam mit den großen Hallen sei "der Gesamteindruck noch schlimmer". Die bislang vorliegenden Luftaufnahmen vergleichbarer Anlagen lieferten dagegen nur ein "eher verharmlosendes Bild".

Jetzt will die Stadtverwaltung in der Sache Fragen an Amprion richten. "Wir haben den Eindruck, dass uns diese Angaben bislang mit Bedacht vorenthalten wurden", sagt Bechert.

Die Konverter-Gegner in der Bürgerschaft haben sich derweil geeinigt, in Zukunft als Teile einer gemeinsamen Initiative aufzutreten. Ihre jüngste Aktion war eine groß angelegte Plakatierung in Osterath (RP berichtete). Viele örtliche Geschäftsleute machen mit. Mittlerweile sind die Anti-Konverter-Plakate von Werbefachmann Wolfgang Miller im Osterather Ortsbild unübersehbar.

(RP)
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