Meerbusch Eiserner Rhein: Strecke durch Osterath weiter möglich

Meerbusch · Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) erklärt, noch gebe es keine Festlegung der Trassenführung

Osteraths Einwohner müssen weiter bangen: Kommt nach der Debatte um den geplanten Konverter auch noch eine deutliche Belastung durch Güterschienenverkehr auf den Meerbuscher Stadtteil zu? Hintergrund der Befürchtung ist die geplante Reaktivierung der historischen Güterzugtrasse Eiserner Rhein vom Nordsee-Hafen Antwerpen bis nach Duisburg.

In der Diskussion steht eine Trassenführung auf der historischen Strecke — sie würde Meerbusch nicht betreffen, sondern mitten durch Krefeld führen. Die rot-grüne NRW-Landesregierung plädiert hingegen für eine Trassenführung entlang der Autobahn A52. Und Meerbuschs Nachbarstadt Krefeld hat sich in einer Resolution des Stadtrats einstimmig dafür ausgesprochen, diese Trassenführung zu verlängern und den Güterzugverkehr über Osterath nach Duisburg zu leiten — ohne die Krefelder Innenstadt zu belasten.

Bislang kursierten unterschiedliche Meinungen darüber, welche Variante Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) in Berlin favorisiert. Jetzt stellte dessen Staatssekretär Enak Ferlemann klar: "Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung hat bisher keine Festlegung hinsichtlich einer Reaktivierung der Güterverkehrsstrecke ,Eiserner Rhein' und der hierfür in Frage kommenden Trassenführung getroffen." In einem Brief an NRW-Verkehrsminister Michael Groschek (SPD) erklärt Ramsauer selbst: "Im Planungsprozess können selbstverständlich auch unterschiedliche Varianten zum Eisernen Rhein einbezogen werden."

Krefelds CDU-Fraktionsvorsitzender Fabel freute sich: "Ich begrüße die Klarstellung, dass das Ministerium bislang noch keine Festlegung hinsichtlich der Reaktivierung der Güterverkehrsstrecke Eiserner Rhein und der hierfür in Frage kommenden Trassen getroffen hat." Bei der Reaktivierung der historischen Streckenführung würde der zunehmende Güterverkehr mitten durch Krefeld rollen und 80 000 Krefelder mit zusätzlichem Lärm belasten. Laut Ramsauer wartet sein Ministerium derzeit darauf, dass sich Belgien und die Niederlande festlegen, wo der "künftige Übergangspunkt" an der deutschen Grenze sein soll.

(mrö/sti)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort