Meerbusch Eltern wehren sich

Meerbusch · Schülereltern und Ehemalige der Barbara-Gerretz-Schule organisieren den Protest die geplante Schließung der katholischen Grundschule. Besonders ärgert sie das Verfahren. Eltern wurden bislang nicht gefragt.

 Das Gebäude der Barbara-Gerretz-Schule in Osterath.

Das Gebäude der Barbara-Gerretz-Schule in Osterath.

Foto: Ulli Dackweiler / Screenshot

Politik und Schulverwaltung dürfen sich auf ein "heißes Frühjahr" in Osterath einstellen: Eine Facebook-Gruppe, in der sich Gegner der geplanten Schließung der Barbara-Gerretz-Grundschule sammeln, wächst rapide. Innerhalb weniger Tage haben sich dort 200 Bürger zusammengetan, die nun Aktionen für den Erhalt der Schule planen. Allein gestern kamen 20 neu hinzu.

"Es regt uns auf, dass wir Eltern nicht gefragt werden, wenn eine Schule geschlossen werden soll. Wir finden das Gesamtkonzept der Barbara-Gerretz-Schule gut – von den Anmeldezahlen her ist es die beliebteste Schule in ganz Osterath", unterstreicht Arndt Fiebig, der die Gruppe gegründet hat. Der Osterather ist Mitglied der Schulpflegschaft, zwei seiner Töchter besuchen die katholische Grundschule. Er wünscht sich, dass seine dritte Tochter (acht Monate) später auch wie ihre Schwestern die Gerretz-Schule besuchen kann.

Doch danach sieht es nicht aus. Angesichts zurückgehender Schülerzahlen in Osterath sollte im parteiübergreifenden Arbeitskreis Schule am 31. Januar eine Grundsatzentscheidung zur Schließung der Gerretz-Schule in einigen Jahren fallen. Der Arbeitskreis tagt unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Ob die Entscheidung bereits getroffen ist, ist daher nicht bekannt. Nach dem Fahrplan der Verwaltung sollen die Eltern erst in den kommenden Wochen informiert werden. Die Politik soll der Schließung dann im Schulausschuss (13. März) ihren Segen geben. Die RP machte den Plan bereits kurz vor der Arbeitskreissitzung öffentlich. Die UWG verkündete inzwischen ihren Rückzug aus dem Gremium.

Sollte das Ende der Schule beschlossen werden, würde die Gerretz-Schule ab Schuljahr 2013/14 keine i-Dötzchen mehr aufnehmen und dann "auslaufen". Alternative wäre der Verzicht auf die benachbarte Eichendorff-Schule. Beim Vergleich der nötigen Sanierungskosten beider Schulgebäude (Gerretz: eine Million Euro, Eichendorff: 420 000 Euro) kam die Verwaltung zu dem Schluss, dass der Erhalt der Eichendorff-Schule deutlich sinnvoller wäre.

Die Schülereltern fürchten negative Auswirkungen auf den Schulbetrieb: "In eine Schule, die bald schließt, werden auch keine Geldmittel mehr fließen", warnt Fiebig. Die wachsende Gruppe denkt nun über diverse Formen des Protests nach. Zunächst sollen die Osterather Kindergärten informiert werden. Auch Demonstration und eine Podiumsdiskussion wären denkbar. Kommentar

(RP)
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