Meerbusch Endlich: Kantorin für Lank

Meerbusch · Seit April ist die Stelle des Kantors in Lank unbesetzt. Jetzt hat die katholische Pfarrei Hildegundis zu Meer eine neue Kantorin verpflichtet. Sophia Kim (36) spielt am 15. Januar zum ersten Mal die Orgel in St. Stephanus.

 Demnächst ein Team: Marianne Zangl-Bartsch und Sophia Kim: Kim wird ab Januar nicht nur die Orgel in der St.-Stephanus-Kirche in Lank-Latum spielen. Sie wird sich auch um den Jugendchor kümmern. Die aus Seoul stammende Kirchenmusikerin hat bereits mit fünf Jahren Klavierunterricht bekommen.

Demnächst ein Team: Marianne Zangl-Bartsch und Sophia Kim: Kim wird ab Januar nicht nur die Orgel in der St.-Stephanus-Kirche in Lank-Latum spielen. Sie wird sich auch um den Jugendchor kümmern. Die aus Seoul stammende Kirchenmusikerin hat bereits mit fünf Jahren Klavierunterricht bekommen.

Foto: ud

Die Suche nach einem neuen Kantor für die Lanker St.-Stephanus-Kirche hatte sich nicht leicht gestaltet. Nachdem Daniel Schaaf seine Stelle nach drei Jahren aufgegeben hatte, begann die Suche nach einem Ersatz. Doch geeignete Kandidaten waren rar. Die Stelle wurde mehrfach ausgeschrieben. "Etwa eine Handvoll qualifizierter und vor allem junger Musiker hat sich beworben", erläutert Pfarrer Norbert Viertel. Schlussendlich habe man sich für Sophia Kim entschieden. Sie bekommt die ausgeschriebene 65-Prozent-Stelle, zunächst auf zwei Jahre befristet. Die Option auf Verlängerung sei vorhanden. Das Prozedere sei im Bistum üblich. "Wir setzen in unserer Gemeinde einen Schwerpunkt auf Kirchenmusik", erläutert Viertel. Marianne Zangl-Bartsch hat ebenfalls eine 65-Prozent-Stelle.

Darüber hinaus arbeiten zwei weitere Musiker auf 15- und zehn- Prozent-Stellen. Das sei für eine Gemeinde insgesamt ein großes Angebot. Zangl-Bartsch wird künftig wieder schwerpunktmäßig Osterath betreuen. Kim kümmert sich um Lank-Latum und die Rheingemeinden. In Bösinghoven ist Lothar Fett aktiv. Und um die verwaisten Lanker Chöre hat sich Werner Schwarz gekümmert. "Das Weihnachtskonzert ist gut gelaufen", bilanziert Viertel.

Nach dem Ende der Weihnachtszeit wird Sophia Kim beginnen. "Ich möchte es entspannt angehen", sagt die Koreanerin, die im Jahr 2000 von Seoul nach Deutschland gekommen ist. "Die katholische koreanische Gemeinde hat mich anfangs unterstützt", sagt die Musikerin, die bereits mit fünf Jahren ihre ersten Klavierstunden bekommen hat. Sie stammt aus einer Musikerfamilie. "Ich wollte unbedingt Orgel spielen und das Land von Johann Sebastian Bach kennenlernen, das ganze Spektrum historischer Musik", beschreibt sie ihre Motivation, nach Europa zu kommen.

Sie hat in Rostock, Köln und Düsseldorf das in Seoul begonnene Studium fortgesetzt und das Konzertexamen abgelegt sowie ein Diplom als Kirchenmusikerin erworben. Derzeit absolviert sie am Robert-Schumann-Institut ein Aufbaustudium für Kirchenmusik im dritten Semester. Für sie ist die Teilzeitlösung kein Problem. "So kann ich meine Studien fortsetzen", sagt sie.

In der Hildegundis-Pfarrei gibt es insgesamt zehn Chöre und Choralschulen. Den Jugendchor wird Kim künftig betreuen. Darüber hinaus ist sie musikalisch für die liturgischen Abläufe im Gottesdienst von St. Stephanus zuständig – immer in Abstimmung mit dem Pfarrer.

Ihr Startdatum findet sie gut: Der 15. Januar ist liturgisch betrachtet im Jahreskreis der erste Sonntag nach Weihnachten und leitet über zur Normalität im Alltag. Viertel hofft auf neuen Schwung im Gemeindeleben.

Zangl-Bartsch setzt auf Kooperation. "Vielleicht gelingt es ja gemeinsam, das Kirchturmdenken zu überwinden."

(RP)
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