Meerbusch Falschparker und Raser im Visier

Meerbusch · Wer es mit der Straßenverkehrsordnung nicht so genau nimmt, hatte es gestern in Meerbusch besonders schwer. Parallel zur Schwerpunktaktion gegen das Parken auf Geh- und Radwegen wurden Tempo-Verstöße beim Blitz-Marathon geahndet. Das gemeinsame Ziel: mehr Sicherheit.

 Silvia May und Horst Major inspizieren einen Wagen, der unerlaubt auf dem Gehweg am Dr.-Franz-Schütz-Platz abgestellt wurde.

Silvia May und Horst Major inspizieren einen Wagen, der unerlaubt auf dem Gehweg am Dr.-Franz-Schütz-Platz abgestellt wurde.

Foto: Ulli Dackweiler

Egal wie kreativ die Ausrede ist, Horst Major kennt sie schon. Seit zwölf Jahren ist er als Mitarbeiter des Ordnungsamts der Stadt Meerbusch auf den Straßen unterwegs und hat schon einiges gehört, warum Autofahrer auf dem Bürgersteig parken. "Die häufigste Entschuldigung lautet ,Ich bin schon wieder weg'", sagt Major. Doch ein Knöllchen kann diese Aussage nicht verhindern.

 Polizistin Meike Dinter stand gestern Abend mit einem Lasergerät an einer Hofeinfahrt in Ilverich. Der Dacia Logan fuhr mit 59 km/h durch die Ortschaft.

Polizistin Meike Dinter stand gestern Abend mit einem Lasergerät an einer Hofeinfahrt in Ilverich. Der Dacia Logan fuhr mit 59 km/h durch die Ortschaft.

Foto: Dackweiler, Ulli

Zwischen 7 und 21 Uhr unterwegs

Gemeinsam mit seiner Kollegin Silvia May schaut Major seit vergangenem Montag noch genauer hin. Im Zuge der Schwerpunktaktion gegen das Parken auf Geh- und Radwegen nehmen die Ordnungsamt-Mitarbeiter noch bis Ende nächster Woche verstärkt Falschparker ins Visier. Das Ziel: Zum Beginn der dunklen Jahreszeit sollen Autofahrer für das Thema sensibilisiert werden und mehr Sicherheit auf den Gehwegen hergestellt werden. Major und seine Kollegen sind zwischen 7 und 21 Uhr im Einsatz. "Die meisten Falschparker gibt es morgens zwischen 7.30 und 9.30 Uhr und dann wieder am Nachmittag zwischen 16.30 und 19 Uhr", sagt er.

Doch auch am frühen Nachmittag gibt es genug zu tun. So zum Beispiel gestern, als ein Porsche-Fahrer auf dem Gehweg am Dr.-Franz-Schütz-Platz hält, um schnell zur Deutschen Bank zu kommen. "Das ist der Klassiker", sagt Major. Schnellen Schrittes begibt sich das Duo zu dem Auto, macht ein Foto von dem haltenden Sportwagen und erstellt den Strafzettel. Fälle wie diese sind für Major besonders unverständlich. "Nur ein paar Meter weiter auf dem Dr.-Franz-Schütz-Platz gibt es Unmengen freie Parkplätze", sagt Major. Zehn Euro kostet das Halten auf dem Geh- oder Radweg. Behindert das Fahrzeug zudem andere Verkehrsteilnehmer, steigt der Betrag auf 15 Euro. Bei parkenden Autos werden 15 beziehungsweise 25 Euro fällig.

Einen weitaus höheren Betrag muss ein Autofahrer zahlen, der gestern im Zuge des Blitz-Marathons in Büderich erfasst wurde. Auf der Landstraße 30 war der Verkehrsteilnehmer mit 101 Stundenkilometer unterwegs – erlaubt ist jedoch nur Tempo 70. Für den Ertappten bedeutet das ein Bußgeld von 120 Euro und drei Punkte in der Verkehrssünderkartei. Der Autofahrer war gestern in der Zeit von 6 bis 13 Uhr der schnellste in Meerbusch gemessene Raser. "Viele haben sich auf die Aktion eingestellt und sind dementsprechend vorsichtig gefahren", sagte eine Polizeisprecherin. Dennoch war gestern die Zahl der Verstöße in der Zwischenbilanz des Blitz-Marathons bereits höher als bei der letzten Aktion im Juli. Bis zum Mittag wurden 21 Geschwindigkeitsüberschreitungen gemessen – im Juli waren es insgesamt 13. Die meisten Verstösse gab es neben der L30 in Büderich in Strümp. Auf der Schloßstraße wurde ein Autofahrer mit Tempo 71 erwischt. Erlaubt ist dort Tempo 50.

Der Blitz-Marathon endet heute Morgen um 6 Uhr. Danach will die Polizei die gesamte Bilanz für Meerbusch bekanntgeben.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort