Meerbusch Familienbaum Nordmanntanne

Meerbusch · Der Weihnachtsbaumverkauf in Meerbusch ist angelaufen. Und wieder stellt sich die Frage: "Aus dem Baumarkt oder frisch vom Feld?". Die RP hat sich an Verkaufsstellen zwischen Büderich und Lank umgehört.

 Weihnachtsbaum-Verkauf in Lank-Latum: André Giebels in Lank schiebt die Tanne in den Trichter.

Weihnachtsbaum-Verkauf in Lank-Latum: André Giebels in Lank schiebt die Tanne in den Trichter.

Foto: Dackweiler

"Meine Frau hat den Stand gesehen, wir haben kurzerhand angehalten und einen Baum gekauft." Die knapp zwei Meter hohe Tanne schmückt ab sofort das Wohnzimmer von Wilhelm, Christina und Henry Weber in Lank-Latum. Sie haben sich schnell entschieden. Gekauft haben sie den Baum an der Uerdinger Straße, dort hat Bauer Gerhard Bommers vom Hehnenhof in Osterath einen seiner drei Verkaufsflächen aufgebaut. "Das ist unser erster eigener Weihnachtsbaum", erklärt Weber. Der Familienvater hat sich ganz gezielt für eine Nordmanntanne entschieden. "Die sind qualitativ am besten, und der Preis ist hier fair."

Hermann Heidbüchel steht seit Anfang Dezember am Verkaufsstand der Gärtnerei Toni Selders auf dem Weihnachtsmarkt in Büderich. "Ich berate die Leute, die meisten wollen Bäume, die nicht nadeln und nicht pieken." Natürlich spielt die Qualität eine Rolle, die Größe und der Preis. "Es ist Weihnachten, da drücken die Kunden aber schon mal ein Auge zu", weiß Heidbüchel. Obwohl schon zwei Wochen geöffnet, rollt der Verkauf jetzt erst richtig an. "14 Tage vor Weihnachten geht es los, der große Ansturm kommt eine Woche vor dem Fest." Die großen Bäume sind alle schon weg, aufgekauft von Firmen, Banken und Städten für ihre Marktplätze. Da werden bis zu neun Meter hohe Rotfichten für etwa 420 Euro geordert.

Der sechsjährige Edi ist mit seinem Vater extra von Düsseldorf nach Osterath gefahren, um im Baumarkt einen Weihnachtsbaum auszusuchen. Edi darf wählen, und er hat sich für eine Nordmanntanne entschieden, kaum höher als er selbst. Der Baum ist sattgrün, schön buschig und unten breit, damit alle Geschenke drunter passen. "Wir bieten in diesem Jahr das erste Mal geschlagene Bäume an", erklärt Reiner Niebuhr. Etwa 1000 Tannen hat er bestellt, die Bäume kommen aus Dänemark, zwischengelagert in Kühlhäusern, damit sie schön frisch bleiben. "Wir liefern kostenlos", sagt Baumarkt-Mitarbeiter Benjamin Frentzel. Der Service ist gut, damit auch Ältere und Leute ohne Auto zu einem Weihnachtsbaum kommen. Gesünder für die Ökobilanz ist es aber, einen vor Ort gewachsenen Baum zu kaufen. Bis zu 15 Jahre dauert es, bis eine Nordmanntanne zwei Meter hoch ist. Eine Blaufichte erreicht die gleiche Höhe in zehn Jahren. "Wir haben unsere eigene Weihnachtsbaumkultur am Umspannwerk", erklärt Michaela Bommers. Aussuchen kann man Tannen und Fichten auf dem Hehnenhof in Osterath. Pro Saison verkauft die Familie bis zu 5000 Bäume. André Giebels, der den Verkauf des Hofs in Lank-Latum leitet, hat sich zum Weihnachtsbaumspezialisten entwickelt. "Familien empfehle ich immer Nordmann, zumindest wenn Kinder den Baum mitschmücken", meint Giebels. "Manche Kunden mögen lieber Blaufichte wegen der blaugrünen Farbe." Jetzt ist die Auswahl noch groß. Aber Giebels weiß: "Wer am 23. kommt, muss nehmen, was übrig bleibt." So viele Tannen und noch nicht entschieden? Wer es praktisch mag, wählt einfach das Modell Nordmanntanne aus Kunststoff, nadelt garantiert nicht, einfach aufzubauen und jedes Jahr wieder wie frisch gefällt.

(RP)
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