Meerbusch Flugsicherung will Funkmast

Meerbusch · In Meerbusch kündigt sich neuer Ärger mit dem Flughafen an: Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hat der Stadt mitgeteilt, dass der Bau eines 43 Meter hohen Sendemastes auf einem Hof im Nierster Süden unumgänglich sei.

Mit dieser Flugfunk-Empfangsstation soll die Kommunikation zwischen dem Lotsen im Flughafen-Tower und den über Meerbusch anfliegenden Piloten verbessert werden. Der Funkmast in der nördlichen Rheingemeinde wäre fünf Meter höher als die Pylone der Flughafenbrücke — und entsprechend weithin sichtbar. Die DFS erklärt, dass diese Höhe notwendig sei, da zwischen Tower und Mastspitze Sichtkontakt bestehen müsse. Das teilte Stadtplaner Ulrich Hüchtebrock im Planungsausschuss mit. Die Politiker waren von den Plänen der DFS überrascht — und fragten nach Alternativen.

Zwischen den Zeilen ließ Hüchtebrock durchblicken, dass die Stadt das Vorhaben der DFS durchaus kritisch sieht. "Wir haben keine städtischen Grundstücke dafür zur Verfügung gestellt", betont der Stadtplaner. Die Stadt sei jedoch gesetzlich zur Zustimmung zu der Anlage auf dem Privatgrundstück verpflichtet. Angesichts der Bedeutung des Funkmastes für die Flugsicherheit werde das Gelände künftig als Hochsicherheitszone behandelt und eingezäunt. Der Mast soll einen bis anderthalb Meter breit und aus Beton und Stahlelementen errichtet werden. An der Spitze werden die für die Kommunikation nötigen Funkantennen angebracht. Zum Masten kommt noch ein kleineres Betriebsgebäude hinzu.

In dem Gebiet hatte es schon einmal Ärger gegeben, als ein Landwirt auf seinem Hof eine Biogasanlage einrichten wollte. Der Plan wurde nicht verwirklicht.

Die Stadt hatte gegenüber der Flugsicherung offenbar auch alternative Standorte ins Gespräch gebracht. Beispielsweise wäre auch der Einbau der Antennen in die Spitze eines Flughafenbrücken-Pylons denkbar gewesen. Grünen-Frakionschef Jürgen Peters fragte, ob nicht auch der Forstenberg ein möglicher Standort sei. Laut Hüchtebrock habe die DFS alle Alternativen verworfen und bestehe auf dem Hof bei Nierst.

Der Flughafen ist in Meerbusch ein Reizthema — die örtlichen Fluglärmgegner sind eine schlagkräftige Bewegung. Immer wieder gibt es in der Stadt Proteste gegen genehmigte Verstöße der Airlines gegen das Nachtflugverbot.

(RP/rl)
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