Meerbusch Frischemarkt soll 2013 öffnen

Meerbusch · Interview CDU-Chef Werner Damblon über das Ostara-Neubauprojekt mit 220 Wohnungen und Frischemarkt, das in wenigen Tagen die letzte politische Hürde nehmen könnte: Jetzt soll nichts mehr "schiefgehen".

 CDU-Chef Werner Damblon UD

CDU-Chef Werner Damblon UD

Foto: Dackweiler, Ulli

OSTERATH Die Bebauung der 14 Hektar großen Ostara-Brache in Osterath mit 220 Wohnungen und einem 4100 Quadratmeter großen Frischemarkt für Lebensmittel ist seit gut einem Jahrzehnt ein zentrales Streitthema der Meerbuscher Politik. Nun nähert sich das Projekt – ergänzt durch diverse ökologische Maßnahmen wie etwa einen hohen Anteil energieeffizienter Häuser – der endgültigen Entscheidung. Wohngebiet mit Neubürgern und der große Frischemarkt werden den Stadtteil in den nächsten Jahren prägen. Ein Interview mit Meerbuschs CDU-Partei- und Fraktions-Chef Werner Damblon.

In der Sitzung am 29. März dürfte der Rat abschließend über die Ostara-Planung entscheiden. Die Mehrheit von CDU und Grünen gilt als sicher. Kann jetzt noch etwas schiefgehen?

Damblon Nein, da wird nichts mehr "schiefgehen". Wahrscheinlich gibt es nur wenige Projekte in der Geschichte Meerbuschs, die so ausgiebig und detailliert diskutiert wurden. Alle nötigen Abstimmungen dazu in der letzten Zeit haben immer das gleiche klare Ergebnis gebracht und daran wird sich auch bei der letzten nichts mehr ändern.

Wann werden die Bagger anrollen, wann können die ersten Bewohner einziehen?

Damblon Nach dem Satzungsbeschluss im Rat wird die Bezirksregierung die Planung noch genehmigen müssen. Das ist zwar nur ein formeller Akt, kann aber bis zu drei Monaten dauern. Parallel dazu muss die Baugenehmigung erstellt werden und die entsprechenden europaweiten Ausschreibungen – vor allem für die Erschließungsmaßnahmen – durch den Investor erfolgen. Ich denke, nach den Sommerferien ist realistisch gesehen ein erster Spatenstich möglich. Die ersten Wohnhäuser könnten dann Ende des nächsten Jahres fertig sein.

Kann man schon sagen, wann der Frischemarkt öffnet?

Damblon Das Ziel des Betreibers wird es sicher sein, schon im Herbst 2013 eröffnen zu können. Dafür müssen aber Markt und komplette Erschließungsstraße fertig sein.

Die Gegner des Projekts warnen vor Risiken für den Einzelhandel im Osterather Ortskern. Wird man in zehn Jahren noch Waren für den täglichen Bedarf im Ort kaufen können?

Damblon Ganz Osterath wird von der Ostara-Bebauung und vom Frischemarkt profitieren. Der Frischemarkt wird ja nur ein kleines Nebensortiment führen und ist damit für den klassischen Einzelhandel keine Konkurrenz, er bringt im Gegenteil mehr potentielle Käufer nach Osterath. Der klassische Nahversorger "um die Ecke" wird auch weiterhin seine Kundschaft haben.

Werden Meerbuscher und Strümper Straße den zusätzlichen Verkehr verkraften, auch ohne Unterquerung der Gleise?

Damblon Ja, dazu gab es natürlich entsprechende Gutachten, um dies zu untersuchen und sicherzustellen. Die beiden Knotenpunkte an den erwähnten Straßen werden entsprechend ausgebaut. Auch die neue Verbindung ist leistungsfähig genug. Trotzdem werden wir natürlich alles in unserer Macht stehende unternehmen, um endlich auch die Gleisunterquerung Wirklichkeit werden zu lassen.

Die Diskussionen um Ostara haben mehr als zehn Jahre gedauert. Auch CDU und Grüne haben intensiv miteinander verhandelt. Gab es Phasen, in denen Sie nicht mehr an eine Realisierung geglaubt haben?

Damblon Ich habe immer daran geglaubt. Für Projekte in dieser Größenordnung braucht man in der heutigen Zeit eigentlich immer Geduld. In diesen Jahren haben sich zum Beispiel gesetzliche Vorgaben der Planung oder technische Möglichkeiten der Energieversorgung geändert. Das alles musste immer wieder berücksichtigt werden. Ich bin froh, dass auch der Investor diesen langen Weg mitgegangen ist.

Macht es Sie stolz, dass die Entscheidung jetzt bald endgültig getroffen ist?

Damblon Das ist keine Kategorie in der ich denke. Ich freue mich aber über die Realisierung, weil ich zutiefst davon überzeugt bin, dass es für Osterath und für ganz Meerbusch eine gute und richtungsweisende Entscheidung ist. Es wird unsere Stadt noch attraktiver machen.

Jan Popp-Sewing führte das Gespräch

(RP)
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