Meerbusch Gebaut, weil Kaiser Wilhelm II. jagen wollte

Düsseldorf · Die Geschichte des Trafohäuschens begann damit, dass Kaiser Wilhelm II. sich für 1914 zu einem Jagdausflug auf Schloss Pesch angemeldet hatte. Das herrschaftliche Anwesen hatte zu diesem Zeitpunkt noch keinen Strom. Daher, so heißt es, bauten die RWE 1913 extra die kleine Umspannstation. Der Energieversorger hatte das 2,8 x 2,8 Meter große Grundstück von der Herzogin von Arenberg gepachtet. Als schließlich auf Schloss Pesch das elektrische Licht leuchtete, fiel der Kaiserbesuch wegen des Ersten Weltkriegs aus.

Das Gebäude war anschließend immerhin 95 Jahre lang als Trafostation in Betrieb. Erst 2008 wurde es von einer nahe gelegenen Kompaktstation abgelöst. Diese wandelt 10 000 Volt auf 400 Volt um und versorgt Teile von Bösinghoven im Umkreis von 400 Metern mit Strom.

Die Wirtschaftsbetriebe Meerbusch (WBM) gaben im folgenden Jahr 5000 Euro für Sanierung und Erhalt des Gebäudes aus. Bürgerverein Bösinghoven und Nabu steckten dann noch etwa 2000 Euro in den Umbau zu einem Nist- und Brutplatz für Vögel, einem so genannten Lebensturm.

"Ein Abriss des zuvor baufälligen Gemäuers wäre aus landschaftlicher Sicht fatal gewesen", kommentiert der damalige WBM-Geschäftsführer Manfred Weigand den Umbau im Jahr 2009. Die Umspannstation habe nicht nur geschichtlichen Wert, sondern auch eine Landmarken-Funktion. Insgesamt existieren in Meerbusch drei dieser alten Trafohäuschen.

(RP)
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