Meerbusch Gnadenfrist für Beratungsstelle
Meerbusch · Einmal in der Woche bietet die Diakonie in Büderich eine Schwangerschaftskonfliktberatung an. Dafür zahlt die Stadt einen freiwilligen Zuschuss von rund 7700 Euro jährlich an den Evangelischen Kirchenkreis Viersen-Krefeld als Träger der Einrichtung. Weitere etwa 2300 Euro überweist die Kommune an den Verein "Frauen beraten/donum vitae", der sein Angebot ausschließlich in Krefeld unterhält.
Mit den Zuschüssen soll nach dem Willen der Meerbuscher Stadtverwaltung ab dem nächsten Jahr Schluss sein. Bei seinen Recherchen habe Peter Annacker, Leiter des Fachbereichs Jugend und Soziales, festgestellt, dass in einem Radius von zehn Kilometern rund um Meerbusch acht Stellen für Schwangerschaftskonfliktberatung existierten. Für den Fall, dass der Radius auf 20 Kilometer erweitert werde, ließen sich sogar 28 Beratungsstellen finden. Damit sei ein ausreichendes Angebot für die Meerbuscher Betroffenen gewährleistet, schlussfolgert die Stadtverwaltung. Darüber hinaus sei es durchaus von Vorteil, wenn die Ratsuchenden die Beratungsstellen in Nachbarkommunen gleichsam anonym aufsuchen könnten. Ferner sei auch die Finanzierung der bislang unterstützten Stellen selbst dann sichergestellt, wenn die Stadt keinen Zuschuss mehr zahle. 80 Prozent aller Kosten übernehme nämlich das Land und weitere zehn Prozent der Rhein-Kreis Neuss, so dass lediglich ein geringer Eigenanteil verbleibe.
Für Guido Fliege (Die Grünen) war der Sachverhalt in der Sitzung des Sozialausschusses klar. "Wir zahlen sozusagen ,on top'. Wenn wir keine Doppelförderung wollen, sollten wir die Zuschüsse streichen."
Pfarrer Wilfried Pahlke fände das sehr bedauerlich. Die Schwangerschaftskonfliktberatung in Büderich werde sehr stark nachgefragt. Auf Antrag der CDU vertagten die Politiker ihre Entscheidung auf die nächste Sitzung des Sozialausschusses am 8. Mai. Bis dahin sollen neue Informationen über das Büdericher Angebot eingeholt werden. Frage des Tages
