Meerbusch GWH setzt auf Sanierungen

Meerbusch · Die GWH, neuer Eigentümer der Böhlersiedlung, investiert in Wohnqualität. 45 Wohnungen ließ die Gesellschaft für 250 000 Euro renovieren. Die Mieten bleiben auf dem niedrigen Niveau der Sozialcharta.

 GWH-Geschäftsstellenleiter Stefan Bürger in einer der komplett sanierten Wohnungen (der neue Mieter zieht dort in Kürze ein).

GWH-Geschäftsstellenleiter Stefan Bürger in einer der komplett sanierten Wohnungen (der neue Mieter zieht dort in Kürze ein).

Foto: Ulli Dackweiler

BÜDERICH Stefan Bürger streicht über die in frischem Weiß gestrichene Wohnzimmertür mit Glaselementen. Sie stammt noch aus den Adenauer-Jahren, sieht jetzt aber aus wie neu. Das gilt auch für die 70-Quadratmeter-Wohnung drumherum. 50 Jahre alte Leitungen wurden durch neue, besser gesicherte Systeme mit reichlich Steckdosen getauscht. Bad, Küche, Böden, Fenster — alles ist modernisiert: Bis zu 18 000 Euro hat die hessische GWH Wohnungsgesellschaft in die Sanierung einzelner Wohnungen der Böhlersiedlung gesteckt.

 Noch viel Arbeit für Installateure, Maler, Schreiner und Elektriker: Sabine Muksch (GWH) in einer noch nicht renovierten Wohnung.

Noch viel Arbeit für Installateure, Maler, Schreiner und Elektriker: Sabine Muksch (GWH) in einer noch nicht renovierten Wohnung.

Foto: Dackweiler, Ulli

Engpässe bei Handwerkern

Damit hält die neue Eigentümerin der 768 Böhlersiedlungs-Wohnungen Wort. In den vergangenen Monaten hatte die GWH die Politik in erster Linie durch bilderreichen Vorträge zur von ihr geplanten Zukunft der Siedlung im Büdericher Süden beeindruckt. Nun folgen Taten. In vier Monaten ließ die GWH 45 Wohnungen renovieren, 25 davon komplett. Die Gesellschaft investierte nach eigenen Angaben mehr als 250 000 Euro und will rasch weitermachen. Nur durch Engpässe örtlicher Firmen sei man davon abgehalten worden, noch mehr Wohnungen wieder in Stand zu setzen, sagt Geschäftsstellenleiter Bürger. Das Besondere: Auch die renovierten Wohnungen unterliegen weiter der Sozialcharta. Die Kaltmieten liegen zwischen 4,80 und 5,20 Euro pro Quadratmeter und damit weit unter Meerbuscher Durchschnitt. Das sprach sich schnell herum: 30 Wohnungen konnten umgehend wieder vermietet werden. Zunächst wurden vor allem leer stehende Wohnungen renoviert.

In den kommenden Wochen will die GWH etwas am äußeren Erscheinungsbild der Siedlung tun: Am Badener Weg 26 entsteht gerade ein großes Fassadengemälde. Auch die zum Teil recht heruntergekommenen Eingänge mit klapprigen Türen, schmuddeligen Treppenhäusern und viel zu kleinen Briefkästen hat die GWH registriert — und 136 Häuser in ihre Sechs-Jahres-Planung aufgenommen, erläutert Bürger. Er hofft, dass die Stadt Grünes Licht für den Neubau einer Kita (als Ersatz für den Sonnengarten) gibt — am Laacher Weg oder an anderer Stelle. Ein Kindergarten sei für die Siedlung mit ihren vielen Familien mit Kindern schließlich "ein wichtiger Baustein".

Mieter ins Boot holen

Die Mieter will die GWH bei ihren Plänen ausdrücklich mit ins Boot holen. Sie hat eine Befragung veranstaltet, rund 100 Mieter antworteten und gaben Anregungen. Diese sollen in die weitere Planung einfließen. Bürger ist von der engen Bindung der Bürger an "ihre" Siedlung sichtlich beeindruckt. Das Bild, dass die Bewohner von der Siedlung haben sei viel besser als das Image des Büdericher Südens nach außen hin.

(RP)
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