Meerbusch Hallenbad: Mehrheit für Sanierung

Meerbusch · Gegen die Stimmen der FDP haben die Politiker am Donnerstagabend der Verwaltung den Auftrag erteilt, einen Sanierungsplan für das Büdericher Hallenbad vorzulegen. Auf seiner Grundlage soll später über die Sanierung entschieden werden.

 Die Mehrheit der Meerbuscher Politiker hält eine Sanierung des Hallenbades an der Friedenstraße für sinnvoll. Sie beauftragten deshalb gestern die Verwaltung, einen Sanierungsplan zu erarbeiten.

Die Mehrheit der Meerbuscher Politiker hält eine Sanierung des Hallenbades an der Friedenstraße für sinnvoll. Sie beauftragten deshalb gestern die Verwaltung, einen Sanierungsplan zu erarbeiten.

Foto: Dackweiler

Nach einer knapp anderthalbstündigen Diskussion und einer zehnminütigen Beratungspause haben gestern die Politiker von Haupt- und Sportausschuss einem Sanierungsplan für das Büdericher Hallenbad grünes Licht gegeben. Gegen die Stimmen der FDP beauftragten sie die Verwaltung, zur dauerhaften Erhaltung des städtischen Hallenbades, einen Sanierungsplan zu erarbeiten. Die FDP hatte ihre Zustimmung davon abhängig gemacht, den Passus "zur dauerhaften Erhaltung" zu streichen.

Nach bisherigem Kenntnisstand würde eine Sanierung rund 5,6 Millionen Euro kosten. Würde die Stadt auf dem Schwimmbad-Gelände eine rund 2500 Quadratmeter große Wiese an der Herrmann-Unger- Allee zwischen Schwimmbad-Parkplatz und Kinderspielplatz veräußern, könnte sie voraussichtlich unterm Strich eine knappe Million Euro einnehmen. Dafür hatten sich bereits CDU und SPD ausgesprochen. Dann würde die Sanierung des bestehenden Bades den Haushalt mit 4,6 Millionen Euro belasten.

Etwas preiswerter unterm Strich wäre nur ein Neubau eines deutlich weniger gut ausgestatteten Bades auf städtischem Gelände — bei gleichzeitigem Verkauf des kompletten Grundstücks an der Friedenstraße. Das würde unterm Strich 80 000 Euro weniger kosten. Nach einer Berechnung der FDP wären auch die Folgekosten geringer als bei einem sanierten Bad. Die CDU legte eine Berechnung vor, bei der das sanierte Bad bei Unterhalt und Zinsdienst günstiger ist als ein Neubau.

Die Verwaltung hatte als möglichen Alternativstandort den Osterather Schützenplatz genannt, Anregungen aus der Politik (an Haus Meer oder in Strümp) jedoch nicht weiter verfolgt. Planungsdezernent Just Gérard erläuterte den Politikern, weshalb. "An Haus Meer haben wir kein Planungsrecht, müssten zudem das Grundstück erwerben. Das würde deutlich teurer." Und in Strümp könne voraussichtlich erst Baurecht geschaffen werden, wenn die K9n fertiggestellt sei.

Werner Damblon (CDU) begründete noch einmal die Entscheidung der CDU: "Wenn man ehrlich rechnet, kommt man zu dem Schluss: Die Sanierung ist die günstigste Lösung." Ilse Niederdellmann (SPD) erklärte, warum die Sozialdemokraten ihre Meinung geändert haben: "Wir waren noch Ende vergangenen Jahres für den Abriss, wollten einen Neubau. Aber ein so genanntes Smartbad kann den Standard nicht bieten." Die SPD bat die Verwaltung, beim Sanierungsplan zu prüfen, ob Folgekosten gespart werden können. "Kann man die Wassertiefe von 3,80 Meter auf 3,40 Meter reduzieren? Kann man den Fünf-Meter-Sprungturm entfernen und die Decke niedriger machen? Bietet sich für die Energieversorgung ein Contracting an?"

Die UWG regte an, das frei werdende Grundstück nicht zu veräußern, sondern als Erbpachtgelände auszuweisen. Sie will den Park am Bad selbst in verändertem Zuschnitt erhalten. Er soll Teil eines grünen Rings um den Ortskern von Büderich werden.

Und die Idee des Zentrums, gemeinsam mit Düsseldorf das Hallenbad an der Stadtgrenze zu bauen und zu betreiben? Bürgermeister Dieter Spindler (CDU) winkte ab: "Düsseldorf will in Oberkassel selbst neu bauen. Die Entfernung wäre den Meerbuschern nicht zumutbar."

(RP/rl/top/EW)
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