Meerbusch Hartz IV für 2417 Meerbuscher

Düsseldorf · Mit 6,7 Prozent liegt die Arbeitslosenquote des Rhein-Kreises unter dem Bundesdurchschnitt von 7,8. In Meerbusch liegt sie nur bei 4,4 Prozent. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke setzt auf Unterstützung der Unternehmen.

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Foto: ddp, ddp

Im Rhein-Kreis Neuss haben im vergangenen Jahr etwa 30 000 Menschen Geld von der Arge bekommen, weil sie entweder keinen Job haben oder nur so wenig verdienen, dass es zum Leben nicht reicht. Trotz Wirtschaftskrise sei es jedoch gelungen, 4000 Arbeitslose zu vermitteln.

"Die wichtige Arbeit ist nicht, Anträge auszurechnen, sondern Menschen wieder eine Arbeitsstelle zu geben", lobt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke (CDU) die Arbeit der Arge vor Ort. Denn mit 4000 vermittelten Arbeitslosen steht die Arbeitsgemeinschaft des Rhein-Kreises trotz wirtschaftlich schwieriger Lage gut da.

Grund genug für Petrauschke, daraus ein politisches Bekenntnis abzuleiten. Geht es nach ihm, soll die bewährte Kooperation von Arbeitsagentur, Sozialamt und freien Trägern fortgesetzt werden. Auch wenn die Zusammenlegung anfangs nicht unumstritten gewesen sei, habe sie sich in den vergangenen fünf Jahren bewährt, so Petrauschke.

Er richtet zugleich einen Appell an die Unternehmen der Region, Arbeitsplätze zu schaffen, auch für Menschen, die nicht so qualifiziert seien. Denn für Herbst dieses Jahres erwartet der Kreis die Spitze der Arbeitslosigkeit. "Die Krise ist noch nicht überwunden", so Petrauschke,. Mit "freiwilligen Tätigkeiten Arbeitsloser" sei das Problem nicht zu lösen, kommentiert er den Vorschlag der SPD-Spitzenkandidatin Hannelore Kraft.

"Arbeit wird in der Wirtschaft angeboten", sagt er. Wenn man jetzt hingehe, und Arbeitslose für soziale Aufgaben einsetze, würde die Grenze zum traditionellen Ehrenamt verwischt. "Ich kann nicht die einen für etwas bezahlen, das andere schon lange Zeit ehrenamtlich geleistet haben", so der Landrat.

In Meerbusch sieht die Lage fast gut aus. Dort sind im vergangenen Jahr rund 2417 Menschen arbeitslos gemeldet gewesen. Das entspricht einer Quote von 4,4 Prozent. Kreisweit liegt die Quote bei 6,7 Prozent. 277 Bezieher von Unterstützung sind Alleinerziehende. "Die Zahl wächst", erläuterte Oliver Leelich, der die Arge in Meerbusch leitet. "Offenbar sind die Familien nicht mehr stabil", so der Diplom-Verwaltungswirt.

Vor einem Monat ist die Meerbuscher Arge vom Bommershöfer Weg zur Hochstraße in das ehemalige WBM-Haus gezogen. 16 Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Zehn Leistungssachbearbeiter kümmern sich um Anträge für Hartz IV, zwei Fallmanager helfen arbeitslosen Menschen mit ihrer Situation klar zu kommen. Ein Arbeitsvermittler ist an drei Tagen vor Ort, "damit Arbeitssuchende nicht nach Neuss fahren müssen", erläutert Leelich.

Besonderes Augenmerk will er in Zusammenarbeit mit der Arge des Kreises auf die Gruppe der über 50-Jährigen richten. "Mit Blick auf den erwarteten Arbeitskräftemangel müssen wir auch diese Gruppe fit halten für den Arbeitsmarkt", erläuterte Wendeline Gilles, Arge-Geschäftsführerin. In Meerbusch sind 4,9 Prozent der Leistungsempfänger über 50. Kreisweit sind es 6,1 Prozent.

(RP)
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