Meerbusch Haus Meer: Grüne verärgert über CDU

Meerbusch · In der Ratsmehrheit aus CDU und Grünen knirscht es. Der Vorstand der Meerbuscher Grünen zeigte sich gestern "verärgert und verwundert" über Äußerungen des Meerbuscher CDU-Parteichefs Werner Damblon in einem RP-Interview zu Haus Meer.

Besonders ärgert die Grünen Damblons Bemerkung: "Die Umwandlung des Areals in ein Hotel mit öffentlich nutzbarem Park ist gut für Meerbusch. Natürlich müssen die Hauptziele des Denkmalschutzes berücksichtigt werden." Die Grünen sehen darin eine Neupositionierung der CDU, die nicht mit der Ökopartei abgesprochen sei. "Nur die Hauptziele des Denkmalschutzes zu berücksichtigen" sei für die Grünen indiskutabel: "Natur- und Denkmalschutz sind für uns keine Verhandlungsmasse". Ein "Durchboxen einer Realisierung ohne Einhaltung der Auflagen zum Denkmal- und Naturschutz" werde es mit den Grünen nicht geben, schreiben Grünen-Parteichef Joris Mocka und Geschäftsführer Joachim Quass.

Die Grünen verweisen auf den Kooperationsvertrag. Beide Partner hatten darin vereinbart, dass eine Erschließung und Bebauung den Anforderungen des Denkmalschutzes entsprechen müsse — und eine kulturelle und kommerzielle Nutzung das Ziel sein soll.

Der CDU werfen die Grünen nun vor, diese Vorgaben zu ignorieren. Die "überdimensionierte Planung" verstoße gegen "unzählige Beschlüsse der Fachausschüsse und gegen denkmal- und naturschutzrechtliche Auflagen". Auch der im Kooperationsvertrag angestrebte kulturelle Aspekt werde nicht weiter verfolgt.

CDU-Chef Werner Damblon sieht die Kritik gelassen. Dass es quer durch alle Parteien unterschiedliche Meinungen zu Haus Meer gebe, sei ja nicht neu. Kommende Woche werden beide Parteien über das Thema reden. Vize-Parteichef Jörg Wartchow ergänzt: "Die von den Grünen beklagte Neupositionierung der CDU ist nicht neu. Standpunkt der CDU war immer, dass eine Wiederherstellung, Sicherung und Öffnung des Parks und der Denkmäler nur in Verbindung mit einer kommerziellen Teilnutzung finanzierbar ist." Dass die Belange des Denkmalschutzes berücksichtigt werden, sei selbstverständlich. Der CDU gehe es darum, die interessante Idee des Investors aufzunehmen und weiter offen an der Realisierung zu arbeiten. Wartchow: "Die vorgesehene Belebung und Öffnung des Parkes für die Öffentlichkeit ist für uns ebenfalls ein positiver Effekt." Endlich passiere nach jahrelangen Diskussionen etwas, das eine Chance zur Realisierung habe, "wenn sich nur alle Beteiligten ohne Scheuklappen positiv in die Diskussion einbringen".

(RP/ila)
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