Meerbusch Herz auf der Zunge

Meerbusch · Der Büdericher Autor, Musiker und Lebenskünstler Wolfgang Krumnacker hat viel erlebt. Im kommenden Jahr soll sein zweites Buch "Der Labertisch – Neues aus der Halle" erscheinen.

Der Büdericher Autor, Musiker und Lebenskünstler Wolfgang Krumnacker hat viel erlebt. Im kommenden Jahr soll sein zweites Buch "Der Labertisch — Neues aus der Halle" erscheinen.

Wolfgang Krumnacker ist ein Kind der Düsseldorfer Altstadt. Dabei ist er in Neustrelitz in Mecklenburg geboren und lebt seit 18 Jahren in Büderich. Der inzwischen 65-Jährige lässt sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Als echter Rheinländer kann er alles erklären. Und das tut der Buchautor, Musiker, Lebenskünstler und bekennende Menschenfreund mit Vorliebe.

Bei vielen Gelegenheiten wie beim Bücherbummel in der Landeshauptstadt oder beim Trödelmarkt in Willich-Anrath stellt Krumnacker seinen Labertisch auf, um Leute miteinander ins Gespräch zu verwickeln, die sonst wahrscheinlich nicht miteinander reden würden. Anfang des kommenden Jahres soll dazu sein neues Buch "Der Labertisch — Neues aus der Halle" mit vielen Anekdoten erscheinen.

"Ich schreib nix Bösartiges, eher zum Lachen und zum Schmunzeln", sagt der Wahl-Meerbuscher, der sich im Dunstkreis seiner geliebten Altstadt sehr wohlfühlt. Wie zum Beweis erzählt der Feinschmecker und Hobbykoch von seinen Gastauftritten mit einer Solinger Messerkollektion auf den Wochenmärkten in Büderich und Osterath.

Die Atmosphäre dort sei großartig. Er sei aufgenommen worden, als gehöre er schon ewig dazu. Die Routiniers hätten ihm mit Tipps und konkret mit Pausenbroten geholfen, als der Bäcker mal seinen Stand nicht eröffnet hatte. "Ich bin von dieser Herzlichkeit begeistert", sagt Krumnacker.

Der Büdericher ist das, was man in einem positiven Sinne einen "bunten Hund" nennt. Er war zunächst Fasskurbler und Türsteher, danach Kellner in der Altstadt. Später stieg er in leitende Positionen auf, hatte in so bekannten Traditionslokalen wie Zille, Prinzinger oder Oberkasseler Hof das Sagen. Auf der Ratinger Straße kannte er sich ebenso aus wie im Creamcheese, im Kreuzherreneck (Das Bobby) und Em Pöötzke, das sich heute die älteste Jazzkneipe Deutschlands nennt.

"Wir haben 1966 mit den Altstadt-Ramblers auf der Straße gespielt und Em Pöötzke Pause gemacht" erinnert sich Krumnacker, der die Rhythmen auf dem Waschbrett schrubbte. Der Wirt habe sie so lange gedrängt, mal was hören zu lassen, dass sie nachgegeben hätten. "Ruckzuck war der Laden voll" — die Geburtsstunde regelmäßiger Jazz-Konzerte.

Krumnacker sprüht auch heute noch vor Ideen und Geschichten. Einige sind in seinem Erstlingswerk "Vier Tassen für Uschi" nachzulesen. Übrigens: Wolfgang und Doris Krumnacker sind jeden Samstag von 8 bis 16 Uhr an der Prinz-Ferdinand-Straße 1 in Willich-Anrath beim Antik- und Trödelmarkt anwesend — und für ein lockeres Pläuschchen aufgeschlossen.

(RP)
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