Meerbusch Hochwasser: Dauercamper flüchten

Meerbusch · Die Fähre in Langst-Kierst hat ihren Betrieb eingestellt. Rund 100 Wohnwagen des Campingplatzes sind in Sicherheit gebracht worden. Bis Ende der Woche wird mit Hochwasser gerechnet

 Die Rheinfähre in Langst-Kierst steht still. Betreiber Hajo Schäfer rechnet damit, dass heute auch Teile der Straße "An der Rheinfähre" überflutet werden.

Die Rheinfähre in Langst-Kierst steht still. Betreiber Hajo Schäfer rechnet damit, dass heute auch Teile der Straße "An der Rheinfähre" überflutet werden.

Foto: Ulli Dackweiler

Innerhalb weniger Tage ist der Pegel des Rheins um mehr als 1,70 Meter gestiegen. An der Düsseldorfer Pegeluhr wurden am Montag mehr als 6,50 Meter gemessen. Tendenz der Hochwasserzentrale: Weiter steigend um etwa zwei bis drei Zentimeter pro Stunde. Etwas weiter rheinabwärts in Langst-Kierst haben die Betreiber des Campingplatzes und der Fähre nun die Konsequenzen gezogen. Seit Montag steht die Fähre still, bei Hochwasser ist es zu gefährlich, über den Rhein zu fahren. "Das ist uns im Juni noch nie passiert", sagt Hajo Schäfer. Das Schiff ist sicher am Ufer vertaut worden, möglichst weit weg vom reißenden Strom.

In Sicherheit: Die Wohnwagen stehen nun auf der Wiese hinter dem Deich.

In Sicherheit: Die Wohnwagen stehen nun auf der Wiese hinter dem Deich.

Foto: Dackweiler, Ulli (ud)

Ebenfalls nicht mehr mit so viel Wasser im Rhein gerechnet hat Familie Breitbach, die seit einigen Jahren den benachbarten Campingplatz direkt am Ufer betreibt. "Wir haben allen unseren Campern Bescheid gesagt, dass der Platz möglicherweise überschwemmt wird", sagt Antonia Breitbach. In den vergangenen beiden Tagen herrschte auf dem Campingplatz Hochbetrieb. Mit Traktoren und eigenen Fahrzeugen wurden an die 100 Wohnwagen vom Campingplatz weggezogen. Sie stehen nun wieder bei den Besitzern zu Hause, bei Bauern im eigentlichen Winterlager oder sind einige Meter hinter dem Deich geparkt. Auf dem Campingplatz stehen bleiben können nur die Container, in denen Duschen und Toiletten untergebracht sind. "Die abzubauen würde zwei Wochen dauern", sagt Antonia Breitbach. Die Container stehen allerdings etwas erhöht, so dass die Betreiber nicht damit rechnen, dass der Fluss sie erreichen kann.

Die Camper hatten gerade erst damit begonnen, ihre Wohnwagen auf dem Platz zu stellen und sich einzurichten. "In einigen Vorzelten ist eine richtige Küche installiert", sagt Antonia Breitbach. Die Camper hätten Vorzelte aufgebaut, die Gärten gemacht — und nun müssen sie nach wenigen Wochen schon wieder alles abbauen. Sie rechnet damit, dass die Wohnwagen erst ab nächster Woche wieder aufgebaut werden können. Vorher sei der Platz nicht trocken.

Hinter dem Deich droht allerdings keine Gefahr. Zwischen dem Büdericher Modellflugplatz und der Stadtgrenze Krefeld ist der Deich zwischen 2001 und 2012 umfassend saniert, verdichtet und verbreitert worden.

(RP/ac)
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