Meerbusch "Ich bin stolz auf diese Platte"

Meerbusch · Sebastian "Sebi" Beyer hat das neue Album zum zehnjährigen Bestehen der Band Massendefekt eingesungen und die Texte geschrieben. Im Februar setzen er und Kollegen ihre "Tangodiesel-Tour" fort.

Massendefekt ist der weithin bekannte Rock-Botschafter der Stadt und blickt nach zehn Jahren im Musikgeschäft auf hunderte Konzerte, mehrere Alben und prominente Partner zurück. Schlagergrößen wie Ricky Shayne und Mickie Krause standen gemeinsam mit der Band im Studio und die Toten Hosen oder die Bloodhound Gang auf der Open-Air-Konzertbühne. Mann der ersten Stunde ist Gitarrist Sebastian "Sebi" Beyer (35), der 2010 auch in die Rolle des Sängers schlüpfte. Nun erscheint die neue CD mit dem Titel "Tangodiesel". RP-Redakteur Norbert Stirken sprach mit dem Massendefekt-Frontmann Sebi.

Eigentlich sollte gestern Eure neue CD in den Regalen der Musikgeschäfte stehen. Warum erscheint sie jetzt erst am 27. Januar?

Sebi Die Band hat auf den Termin keinen Einfluss. Das ist offenbar ein logistisches Problem, damit alle am selben Tag die neue Platte bekommen können. Sowohl die Fans, die übers Internet kaufen, als auch die, die in die Plattenläden gehen.

Wie sind Deine Erwartungen an die neue CD?

Sebi Es gibt echt viele Vorbestellungen, mal sehen, ob alle die Disc auch tatsächlich abholen. Unabhängig davon, wie der kommerzielle Erfolg sein wird, bin ich total stolz auf das Album. Musik und Text sind großartig. Die Songs haben Tempo und vermitteln ein echtes Live-Feeling.

Was ist Dein persönlicher Lieblingssong?

Sebi Mein Favorit ist "Der Moment war ewig". Damit verbinde ich einen ganz bestimmten Tag in meinem Leben.

Ihr habt neben den dreizehn neuen Stücken auch elf alte Songs neu eingespielt. Was sagst Du dazu?

Sebi Ich mag die Lieder immer noch sehr. "Den nächsten Krieg gewinnt der Tod" zählt zum Besten, was wir bislang gemacht haben. Zeilen wie "Waffenstillstand ist vorbei, die Hölle lässt den Teufel frei", die haben etwas.

Wie und wo habt Ihr die neue CD aufgenommen?

Sebi Die ersten Demos haben wir im Proberaum in Büderich eingespielt, mitten in einer Baustelle nach einem Wasserrohrbruch. Das Schlagzeug haben wir am Computer programmiert. Mit dem Gerüst sind wir dann in die Spacelab Studios nach Grefrath-Oedt zu Moschus, der unser absolutes Vertrauen hat. Dort haben wir alle unsere Alben aufgenommen.

"Tangodiesel" erscheint nun bei MD Records NRW. Habt Ihr Eure eigene Plattenfirma gegründet?

Sebi Ja, gemeinsam mit dem Concertteam NRW aus Düsseldorf. Das Concertteam ist seit über 20 Jahren fester Bestandteil der Veranstalterszene und arbeitet in den Bereichen Konzert und Event mit fast allen namhaften Tourneeleitungen zusammen. Die Liste der Künstler, die sie auf die Bühnen bringen durften und dürfen, ist ebenso lang wie illuster. Robbie Williams, Celine Dion, Kylie Minogue, Lenny Kravitz, Pearl Jam, No Doubt, Björk, Radiohead, Blur, Jack Johnson, Ben Harper, Moby, Rammstein, Die Toten Hosen, Die Ärzte, Söhne Mannheims, Sportfreunde Stiller, Die Fantastischen 4, PUR und viele andere zählen dazu.

Du bist erst seit dem von Rock am Turm präsentierten Konzert zu Wöllis 60. Geburtstag im Kesselhaus auf dem Böhlergelände Sänger der Band und Nachfolger von Christian "Ole" Olejnik. Wie bist Du mit der Umstellung klar gekommen?

Sebi Wir sind damals zweigleisig gefahren. Haben mit Ole für dessen Abschiedstournee mit Massendefekt geprobt und parallel für mein Debüt bei "Wöllis Birthdaybash" am 9. Januar 2010. Ich war vor dem Auftritt total nervös. Inzwischen fühle ich mich aber sehr wohl in meiner Rolle und ich habe etwas Routine bekommen.

Wie kommst Du mit dem Publikum klar?

Sebi Das klappt prima. Ich bleibe in meiner Ansprache authentisch und schauspielere dem Publikum nichts vor. Zum Singen habe ich mir im Vorfeld wenig Gedanken gemacht, vor der Kommunikation mit den Fans hingegen hatte ich schon etwas Bammel.

Ihr setzt im Februar Eure Tour fort und startet in Magdeburg. Was hat sich verändert seit den Anfängen?

Sebi Wir nehmen kein Engagement mehr an, wo wir nach dem Gig auf der Bühne schlafen müssen und spielen auch nicht mehr für eine Kiste Bier. Außerdem schauen wir uns ganz genau an, mit wem wir ein Konzert geben sollen. Die Grauzone mit rechten Bands ist groß, da wollen wir auf keinen Fall hin. Ganz ehrlich, Linksextreme sind auch nicht das Geilste. Wir sind eine unpolitische Band, wissen aber, wo wir uns abgrenzen müssen.

Macht die Musik nach zehn Jahren eigentlich noch Spaß?

Sebi Na klar, das Feuer lodert noch. Und, ich bin mir sicher, das gilt auch für Gitarrist Claus Pütz, Bassist Mike Duda und Schlagzeuger Alexander Wohlfahrt.

(RP)
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