Meerbusch Immobilienpreise in Meerbusch ziehen sehr stark an

Meerbusch · Nur in Düsseldorf und Aachen ist Wohneigentum noch teurer als in Meerbusch. Das teilte am Dienstag NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) mit. Für die Stadt ist die Entwicklung bedrohlich.

 Meerbuschs Makler, im Foto das Team von Immobilien-Service Behr & Evertz, verzeichnen eine starke Nachfrage nach Wohnraum in Meerbusch.

Meerbuschs Makler, im Foto das Team von Immobilien-Service Behr & Evertz, verzeichnen eine starke Nachfrage nach Wohnraum in Meerbusch.

Foto: Boris Schmidt

Bei den Preisen fürs Wohneigentum hat es die Stadt Meerbusch im neuen Grundstücksmarktbericht NRW in die Top 3 geschafft: Mit 3190 Euro pro Quadratmeter ist eine Eigentumswohnung in mittlerer Lage nur noch in Aachen (3250 Euro) und Düsseldorf (3588 Euro) teurer als in Meerbusch. Bei den Preisen fürs Bauland in guter Lage liegt die Stadt Meerbusch mit 440 Euro pro Quadratmeter auf Rang vier landesweit — hinter Köln, Düsseldorf und Aachen.

Während die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser NRW-weit um drei Prozent anstiegen und damit so stark wie seit 15 Jahren nicht mehr, dürfte der Preisanstieg in Meerbusch noch deutlich darüber liegen. Nach einer Auswertung des Internet-Immobilienportals "Immobilienscout24" kletterte der Preis für Bestandsimmobilien im vergangenen Jahr um 5,6 Prozent.

Nadine Baum von Fohrer-Immobilien hält die Werte noch für zu niedrig angesetzt. "Beim Bauland werden in Büderich innerorts Verkaufspreise von 600 Euro erzielt, obwohl der Bodenrichtwert mit 450 oder 480 Euro angegeben ist." In besonders guten Lagen wie Meererbusch ließen sich Preise von mehr als 1000 Euro pro Quadratmeter Bauland erzielen. Dort liegt der Bodenrichtwert aktuell bei 600 Euro. Meerbusch profitiere von der Wohnraumnot in Düsseldorf, so Baum. "Für Düsseldorfer wird unsere Stadt immer interessanter. Das treibt die Preise hoch."

Was für Hausbesitzer erfreulich ist, entwickelt sich für die Stadt zunehmend zum Problem. Denn die Unterbringung von Hartz-IV-Beziehern wird mit einem Standardsatz bezuschusst. Da in Meerbusch nicht genügend Sozialwohnungen vorhanden sind — seit 2008 sank der Bestand um 45 Prozent —, muss die Stadt die Differenz aus dem Haushalt zahlen. Die liegt wegen der hohen Mietpreise in Meerbusch deutlich höher als in anderen Gemeinden. Für Bauträger ist es nicht attraktiv, in Meerbusch Sozialwohnungen zu errichten. Hintergrund: Hier dürfen sie nur denselben Mietsatz verlangen wie in Neuss oder Krefeld, können aber in Neuss oder Krefeld günstiger Bauland kaufen.

(RP)
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