Meerbusch Jugendcafé: Start verzögert sich

Meerbusch · Das Meerbuscher Jugendcafé im Gebäude des alten Osterather Güterbahnhofs, das eigentlich am 1. Januar 2013 starten sollte, wird frühestens im Herbst 2013 eröffnet. Das Projekt dürfte zudem erheblich teurer werden.

Schlechte Nachrichten für Meerbuscher Jugendliche: Der für den 1. Januar 2013 geplante Eröffnungstermin des neuen städtischen Jugendcafés im Osterather Güterbahnhofsgebäude an der Ladestraße verzögert sich wohl um — mindestens — ein Dreivierteljahr auf Herbst 2013. Außerdem dürfte das Projekt erheblich teurer werden. Grund sind gesetzliche Vorschriften, unter anderem beim Schallschutz und den Parkplätzen, und der Zustand des Gebäudes. Das bestätigte die Verwaltung jetzt auf RP-Anfrage.

Im Oktober 2011 hatte der Kulturausschuss (bei vier Enthaltungen der FDP) einstimmig für das Projekt gestimmt. 280 000 Euro sind für die Herrichtung der Räume bereitgestellt. Darüber hinaus sorgte der Kulturausschuss dafür, dass weitere 157 000 Euro zum Teil als Verpflichtungsermächtigung und als Absicherung für Unvorhergesehenes bei der Sanierung des Galeriebereichs in den Haushalt eingestellt wurden.

Das "Unvorhergesehene" ist nun eingetreten. Beim Übergang von der Vorplanung in die Entwurfsplanung seien Probleme aufgetaucht, sagt Planungsdezernent Just Gérard. Im September will er der Politik einen Plan mit konkreten Zahlen zur Entscheidung vorlegen. "Es wird deutlich schwieriger als wir es uns vorgestellt hatten. Der Altbau birgt Tücken", sagt Jugenddezernentin Angelika Mielke Westerlage. Es werde mehr Lärmschutz benötigt als zunächst gedacht, das mache das Projekt teurer. Dass das Jugendcafé neben der ohnehin lauten Bahntrasse liegt, gilt baurechtlich nicht als Argument. Weiteres Problem: Die von der Politik gewünschte Verbindungstür zwischen Jugendcafé und Galerieraum würde dafür sorgen, dass beide Räume eine mehr als 200 Besucher fassende Einheit bilden würden. Das riefe diverse Vorschriften der Gaststättenverordnung auf den Plan: von getrennten Toiletten bis hin zu mehr Stellplätzen — die Folge wären höhere Kosten. Ein Ausweg wäre ein Verzicht auf die Verbindungstür. Doch auch das würde wohl für höhere Ausgaben sorgen, denn in die Umbaukosten waren massive Eigenleistungen der Osterather Handwerkerschaft, des Vereins Pro Osterath, des Männerchor und der Schützen eingerechnet. Die Vereine hatten darauf gehofft, die Einheit aus Galerieraum und der Gastronomie im Jugendcafé gelegentlich selbst nutzten zu können. Ob sie sich auch für ein "reines" Jugendcafé derart ins Zeug legen, steht in den Sternen.

Nächstes Problem: Da die Verwaltung fest mit der Eröffnung des Jugndcafés gerechnet hat, sollen die Jugendeinrichtungen Skyclub und OT Pankratius Anfang 2013 schließen. Kommentar

(RP)
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