Meerbusch K9n: 500 Euro fehlen noch zur Klage

Meerbusch · Der BUND Meerbusch steht kurz vor seinem Ziel: Er hat die benötigten 15 000 Euro für eine Klage gegen den Bau der umstrittenen Kreisstraße zwischen Strümp und Bovert fast zusammen. Jetzt wird auch um Kleinspenden geworben

 Bereits im April 2011 gab es Proteste gegen den Bau der geplanten Kreisstraße K9n. Gegner des Baus überreichten dem Stadtrat eine Liste mit 800 Unterschriften.

Bereits im April 2011 gab es Proteste gegen den Bau der geplanten Kreisstraße K9n. Gegner des Baus überreichten dem Stadtrat eine Liste mit 800 Unterschriften.

Foto: Boris Schmidt

Die geplante Kreisstraße K9n, die das Neubaugebiet in Strümp mit der Autobahnauffahrt der A57 in Bovert verbinden soll, ist in Meerbusch umstritten. FDP und UWG lehnten im März den Bau der neuen Straße ab, die Meerbuscher Ortsgruppe des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) will gegen den Bau des Zehn-Millionen-Euro-Projekts klagen. Ende April rief er zu Spenden auf. 15 000 Euro benötigt der BUND, um die Klage auf den Weg zu bringen. Offenbar steht der Verein jetzt kurz vor seinem Ziel. "Uns fehlen noch 500 Euro", erklärte Astrid Hansen vom BUND. "Ich hoffe, dass uns die Spender jetzt so kurz vor dem Ziel nicht im Stich lassen." Auch Kleinspenden seien willkommen, so Hansen.

Laut Schadstoffgutachten wird die K9n unter anderem zu einer Erhöhung der Stickstoffdioxidbelastung der Anwohner der Meerbuscher Straße führen. Bereits ohne den Bau der K9n werden nach Berechnungen des Gutachterbüros in zwei Jahren, mit der Bebauung des Ostara-Geländes, die erlaubten EU-Grenzwerte überschritten. Seit Ende vergangenen Jahres hat deshalb das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz an der Meerbuscher Straße eine Messstation eingerichtet. Liegen die Messergebnisse zu hoch, braucht Meerbusch einen Luftreinhalteplan.

Die Aussicht auf einen Erfolg der geplanten Klage schätzt der BUND positiv ein. "Bevor unser Landesverband grünes Licht für eine Klage gibt, wird der Sachverhalt juristisch überprüft", erklärte Meerbuschs BUND-Vorsitzende Andrea Blaum. Im Fall der K9n hat der Fachanwalt für Verwaltungsrecht und Diplom-Biologe Frank Niederstadt aus Hannover eine positive Einschätzung abgegeben. "Wenn das Geld zusammenkommt, wird er im Auftrag des Landesverbandes die Klageschrift erarbeiten", berichtete Hansen.

Sie ist überzeugt: "Der Bau der K9n ist eine sinnlose Vergeudung von Steuergeldern. Die Lärm- und Schadstoffbelastung ist ja auch ohne den geplanten Bau der Straße schon grenzwertig." Sie befürchtet, dass die geplante Kreisstraße zum Einfallstor für Lkw wird, die den Stau auf der A57 umgehen wollen. "Außerdem wird sie dazu genutzt werden, Verkehre zum Krefelder Hafen auf Meerbuscher Stadtgebiet abzuwickeln." Bedenklich findet sie auch, dass die K9n dicht am Städtischen Meerbusch-Gymnasium vorbeiführen soll.

Die Grünen hatten den Bau der Straße kritisiert — bevor sie nach der vergangenen Kommunalwahl gemeinsam mit der CDU die Haushaltsmehrheit stellten. Sie drangen vor der entscheidenden Abstimmung im März darauf, dass die Verwaltung realisierbare Maßnahmen vorstellte, die die zu erwartenden hohen Schadstoffwerte an der Meerbuscher Straße wirkungsvoll unter die vorgeschriebenen EU-Grenzwerte drücken. Dann stimmte die Mehrheit der Fraktion mit CDU und SPD für den Bau der K9n. Werner Damblon, Fraktionsvorsitzender der CDU, erklärte: "Die K9n wird zu einem besseren Verkehrsfluss führen und die Umwelt entlasten."

(RP)
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