Meerbusch Kantor dringend gesucht

Meerbusch · Seit gut vier Monaten ist die Stelle eines Kirchenmusikers in der Katholischen Gemeinde Hildegundis von Meer verwaist. Honorarkräfte überbrücken die Lücke. Jetzt ist die Stelle erneut ausgeschrieben.

 Daniel Schaaf hat im April nach dreijähriger Tätigkeit als Kantor in Lank die Gemeinde verlassen.

Daniel Schaaf hat im April nach dreijähriger Tätigkeit als Kantor in Lank die Gemeinde verlassen.

Foto: Archiv

Seit April ist die Stelle des Kirchenmusikers in der Katholischen Kirchengemeinde Hildegundis von Meer vakant. Der ehemalige Kantor Daniel Schaaf hatte seine Stelle nach drei Jahren aufgegeben. Er habe keine Entwicklungsmöglichkeiten gesehen, begründete er seine Entscheidung und wechselte nach Krefeld, wo er die Option auf eine volle Stelle bekam.

Jetzt ist die Stelle zum zweiten Mal ausgeschrieben — mit einem Umfang von 65 Prozent. Das entspricht etwa 25,65 Wochenstunden. Der Vertrag ist auf zwei Jahre befristet, könne aber bei "entsprechender Bewährung und Entwicklung der Aufgabenstellung" in eine unbefristete Stelle umgewandelt werden, heißt es in der Ausschreibung. "Wir sind da sehr flexibel", sagt Johannes Horn vom Kirchenvorstand Hildegundis von Meer.

Langfristig wolle man schauen, wie die Konstellation des Personals zusammenpasst, erläutert Horn. Neben Kirchenmusikerin Marianne Zangl-Bartsch in Osterath gibt es in dem Gemeindeverbund noch eine weitere Teilzeitstelle für Strümp mit einem Stundenkontingent von etwa 15 Prozent. Ziel sei es, nicht nur in den Hauptkirchen Musik anzubieten, sondern auch in den Vikarien. "Wir wollen an allen Standorten aktiv sein", sagt Horn.

Einsatzschwerpunkt des neuen Kirchenmusikers ist die St.-Stephanus-Gemeinde Lank-Latum, wo Schaaf auch tätig war. Neben dem Stephanus-Chor (70 Männer und Frauen), der derzeit von dem ehemaligen Düsseldorfer Kantor Werner Schwarz betreut wird, soll der neue Musiker den Kinder- und Jugendchor weiterentwickeln, die Festgottesdienste musikalisch gestalten sowie die obligatorischen Dienste als Organist und Kantor übernehmen. Die Gemeinde will möglichst vielen Menschen den Zugang zu den Chören öffnen und die unterschiedlichen musikalischen Angebote weiterentwickeln, erläutert Horn. "Deshalb brauchen wir nicht nur einen Musiker, sondern auch einen Menschen mit Fingerspitzengefühl", so der Kirchenvorstand.

Doch der Markt sei schwierig. Lediglich eine Bewerbung habe es auf die erste Ausschreibung gegen. Und die hat der Kirchenvorstand als nicht passend befunden. "Wenn es mit dem neuen Kirchenmusiker oder der Musikerin klappt, werden wir die Stelle auch in eine unbefristete umwandeln und aufstocken", beschreibt Horn die Optionen. Derzeit helfen Honorarkräfte in der Gemeinde aus, damit das Musikleben nicht brachliegt. "Auch Ehrenamtliche wollen professionell betreut werden", weiß Horn. Diesem Anspruch müsse die neue Kraft genügen. "Wir werden zusätzlich zur Ausschreibung an den Fachhochschulen suchen", kündigt Horn eine forcierte Suche an.

Käthe Schneider, die seit 40 Jahren im Stephanus-Chor singt, hofft auf eine baldige und dauerhafte Lösung. "Wir proben jetzt mit Kantor Schwarz schon die Weihnachtslieder", sagt sie.

(RP)
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