Meerbusch Kirche baut Kindergarten

Meerbusch · Die Evangelische Gemeinde Osterath feierte am Freitag den ersten Spatenstich für den Bau ihrer viergruppige Betreuungseinrichtung an der Insterburger Straße. Die Bauzeit beträgt ein gutes Jahr.

"Drei Jahre lang haben wir gearbeitet, gewartet und gezittert", sagte Renate Krüger gestern beim ersten Spatenstich für den neuen Kindergarten der evangelischen Kirchengemeinde Osterath an der Insterburger Straße. Die Vorsitzende des Presbyteriums beschränkte sich mit diesem Satz über die aufregende Zeit, in der nicht klar war, wie der Bauherr die Kosten für die gut 1,5 Millionen Euro teure Einrichtung stemmen sollte.

Obwohl Kirche und Stadt nahezu optimal zusammengearbeitet und die Anträge für die finanzielle Unterstützung des Projekts frühzeitig beim Land eingereicht hatten, brachte die Politik den Fortgang des Bauvorhabens ins Stocken. Der Topf für die Förderung des Ausbaus für die Betreuung der Unter-Dreijährigen wurde vorübergehend gedeckelt. Letztlich flossen die Zuschüsse dann doch nach Meerbusch, und so freuten sich gestern neben Krüger auch die Pfarrer Dr. Gerhard Sass, Birgit Schniewind, der Büdericher Kollege Wilfried Pahlke, die dortige Finanzkirchmeisterin Dr. Ute Canaris, Bürgermeister Dieter Spindler, Jugenddezernentin Angelika Mielke-Westerlage, viele Eltern und Kinder.

Nach Fertigstellung des Neubaus für einen viergruppigen Kindergarten an der Insterburger Straße kann das Provisorium am Neusser Feldweg aufgegeben werden. Die Vorfreude war gestern auch bei den Jungen und Mädchen zu spüren. Mielke-Westerlage lobt das Engagement der Kirchengemeinde und deren Bereitschaft, finanzielle Verpflichtungen und Verantwortung zu übernehmen.

Nach zwölf bis 13 Monaten Bauzeit soll das Gebäude mit 732 Quadratmetern Nutzfläche bezugsbereit sein. Das Grundstück in direkter Nachbarschaft zu Feuerwehr und Kleingartenanlage ist mehr als 2200 Quadratmeter groß und bietet beste Möglichkeiten, um auch im Freien zu spielen.

Die Architekten Markus Schmale und Christoph Niedeggen aus Grevenbroich haben die Einrichtung aus mehreren Gebäudeteilen entworfen. Der Eingang wird durch seine Zweigeschossigkeit betont. Das Innere des Kindergartens ist lichtdurchflutet und ermöglicht immer neue Blickbeziehungen. Eingestellte Lichthöfe erinnern in ihrer Ausbildung an Kreuzgänge einer Klosteranlage. Somit steht das Innere und Äußere des Gebäudes in einem ständigen Dialog.

Die Lichthöfe können darüber hinaus als "Räume im Freien" für die pädagogische Arbeit genutzt werden. Die vier Gruppen verfügen alle über Nebenräume, Räume zur Differenzierung der Arbeit sowie jeweils eine WC-Anlage mit integriertem Wickelbereich. Hierdurch können in jeder Gruppe Kinder unter drei Jahren betreut werden. Der großzügige Mehrzweckraum, mit Blick in den Garten und einem vorgelagerten Platz, ermöglicht eine vielschichtige Nutzung. Durch seine exponierte Lage mit der angegliederten Infrastruktur (Küche, Lager, Eingangshalle) kann er auch für externe Veranstaltungen genutzt werden. Die Personalbereiche, wie Besprechungs- und Aufenthaltsräume für die Erzieherinnen, befinden sich im ersten Obergeschoss.

(RP)
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